Mit einem hart erkämpften 14:10-(4:2)-Erfolg beim Tabellenletzten SV Meschede hat unser Jugend-Bundesliga-Team den zweiten Saisonsieg in Folge eingefahren und sich erstmals ein wenig von den Abstiegsplätzen absetzen können. Dabei leisteten die Aufsteiger aus Südwestfalen jedoch sehr heftigen Widerstand, so dass der knappe Sieg erst in der fünften Spielstunde sichergestellt werden konnte.
Nach dem ersten Saisonsieg am vierten Spieltag gegen LSV/Turm Lippstadt war ein weiterer Sieg beim noch punktlosen Aufsteiger aus Meschede fest eingeplant. Auch wenn mit Amina Sherif und Philipp Nguyen zwei Stammkräfte passen mussten, waren wir nominell noch immer recht deutlich favorisiert. Doch bereits die Anreise in Richtung Sauerland hielt einige Überraschungen bereit und sorgte für Turbulenzen: so tauchte Kevin Zolfagharian erst mit 20 Minuten Verspätung am Treffpunkt auf, während Daniel Reksten überhaupt nicht erschien! Dieser hatte zwar Jugendwart Oliver Kniest über das Versagen seines Weckers informiert, was den anderen Teammitgliedern jedoch nichts nutzte, da Olli bereits in der Regionalliga bei der ESG am Brett saß und die Nachricht nicht gelesen hatte…
Glücklicherweise gelangten dann schließlich doch noch alle Akteure mit einigen Umwegen pünktlich nach Meschede, wo es schon bald den nächsten Rückschlag zu verkraften gab. Ersatzspieler Alexander Wallrodt war mit Schwarz eigentlich gut aus der Eröffnung gekommen, bevor ihm beim Übergang ins Mittelspiel ein Patzer unterlief, der Material kostete, was sein Gegner mustergültig zu einem vollen Zähler verwertete. Auch Malik Sherif war mit seinem Partieverlauf nicht richtig zufrieden, nachdem er in einer Reti-Struktur mit den weißen Steinen kein weitergehendes Druckspiel hatte erzeugen können und in einem ausgeglichenen Endspiel remisiert hatte.
Der Ausgleich ging dann auf das Konto von Jugendsprecher Niklas Nink, der mit Schwarz in einem Vierspringerendspiel zunächst komfortabel ausgleichen konnte und schließlich nach einem Fehler seines Kontrahenten eine Qualität gewonnen hatte, die er dann trotz einiger technischer Schwierigkeiten zu einem vollen Zähler verwertete. Somit liefen bei einem ausgeglichenen Zwischenstand noch die Partien an den drei Spitzenbrettern.
Dort konnten in der Phase vor der Zeitkontrolle Jan Hobusch und Kevin Zolfagharian ihre größere Routine ausspielen. Jan‘s Gegner hatte in einem Londoner System mit Schwarz trotz fast 500 DWZ-Punkten Unterschied lange Zeit exzellent aufgespielt, bevor Jan schließlich doch noch kleine positionelle Vorteile zu einem vollen Zähler verdichten konnte. Parallel behielt Kevin in den Verwicklungen in seiner Partie die größere Übersicht und sorgte damit für den entscheidenden Sieg zum Mannschaftserfolg.
Somit konnte Daniel Reksten beruhigt sein ebenfalls leicht schlechteres Endspiel verteidigen, was ihm erfolgreich zum Endstand von 14:10 (4:2) gelang. Mit nunmehr 4:6 Zählern (in traditioneller Zählweise) liegt unsere U20 nun punktgleich auf dem fünften Tabellenplatz und erwartet nun Anfang April den Überraschungstabellenführer Düsseldorfer SK zum Niederrhein-Derby im Schachzentrum.