Beide Teams traten nicht in Topbesetzung an: Gerresheim spielte mit zwei Ersatzleuten wegen der Osterferien, und unsere IV. Mannschaft gleich drei, da die III. Mannschaft, die zum gleichen Zeitpunkt auch ein Heimspiel hatte, Ersatz benötigte.
Zuerst bekam Niklas Nink sein Remisangebot bestätigt, wobei er mit zwei Türmen und fünf Bauern gegen Turm, Läufer und Springer und sechs Bauern sich glücklich schätzen durfte. Die nächsten beiden Punkteteilung vereinbarten Ali Erkay und Dr. Stefan Flesch in ausgeglichenen Stellungen bereits kurz nach der Eröffnung. Beim Stand von 1½:1½ gewann Helmut Busse mit Schwarz gegen eine Nebenvariante des Alapin-Sizilianers, die mit einem Bauernopfer einhergeht. Helmut nahm den Bauern und kostruierte durch kreatives Spiel ein Mattnetz, dessen Vollstreckung nur noch mit großem Materialverlust zu verhindern gewesen wäre.
Anschließend steuerte Ersatzmann Helmut Meckel ein Remis zu, mit dem beide Spieler zufrieden waren, da in der Partie Stein um Stein getauscht wurde bis nur Turm und Springer gegen Helmuts Turm und Läufer bei je vier Bauern auf einem Flügel verblieben. Nach der Zeitkontrolle kam Joachim Görkes bittere Stunde: Er hatte sich durch zwei Tempogewinne eine gute Stellung herausgearbeitet und lehnte daher ein Remisangebot ab, nur um im Handgemenge der Zeitnot die Übersicht zu verlieren und in einem chancenloses Turmendspiel mit zwei Minusbauern zu landen. Jedoch holte die 12-jährige Elizabeth Kublanov gegen ihren fast 300 DWZ-Punkte stärkeren Gegner einen vollen Punkt: Sie hat gegen eine Pirc-Verteidigung eine neue Idee gebracht, die ihren Gegner zu langem Nachdenken und damit in Zeitnot zwang. In der Zeitnot beging er Ungenauigkeiten, die Elizabeth dazu nutzte, mit ihrem Freibauern auf der h-Linie einen Turm zu gewinnen. Im folgenden Endspiel mit zwei Türmen und Leichtfigur hatte Elizabeth keine Probleme mehr. (Damit ist sie zumindest in den letzten 25 Jahre die jüngste Spielerin, die je für Solingen in der Verbandsliga einen vollen Punkt geholt hat.)
Jetzt lagen unsere Hoffnungen bei Wolfgang Zimdars, der in Zeitnot einen Bauern verlor und bei noch je drei Figuren weiterkämpfte. Doch trotz großem Kampfgeist und einem Qualitätsopfer mußte Wolfgang nach knapp sechs Stunden die Hand zur Aufgabe über das Brett reichen.
Ein wenig ärgerlich ist dieses 4:4, da unsere IV. nun auch rechnerisch keine Chance mehr auf den Aufstieg hat.
Joachim Görke