Obwohl die IV. Mannschaft mit nur sieben Spielern und zudem ersatzgeschwächt beim Tabellenführer SV Rheydt antreten konnte, erreichte sie ein beachtliches 4:4 gegen den Favoriten, was für die Gastgeber unangenehme Konsequenzen hatte. Sie verpassten durch dieses Remis unerwartete den Aufstieg in die Regionalliga und wurden am letzten Spieltag noch vom SV Wesel überholt.
Die Mechanismen sind aus allen Mannschaftssportarten bekannt. Wenn die Saison nahezu vorbei ist und es sportlich um nichts mehr geht, stellen sich häufig Personalprobleme ein. Für unsere Vierte stand vor dem letzten Auswärtsspiel beim Tabellenersten aus Rheydt mit 9:7 Zählern ein Platz im oberen Mittelfeld bereits fest, so dass Mannschaftsführer Joachim Görke große Schwierigkeiten hatte, für einige nicht zur Verfügung stehende Stammkräfte Ersatz für diesen Auswärtskampf zu finden, zumal parallel in der Sparkasse um die deutsche Meisterschaft gekämpft wurde…
So reiste das Team letztlich nur mit sieben Spielern an den linken Niederrhein, wo die Gastgeber, die zur Sicherstellung des Aufstiegs unbedingt gewinnen mussten, sogar Spitzenbrett Boris Wolkowski, der nur noch sehr selten spielt, ans Brett gebracht hatten. Nach ungefähr drei Stunden musste schließlich auch der dankenswerterweise als Ersatzmann kurzfristig eingesprungene Wieland Wolf trotz guter Leistung die Überlegenheit seines fast 600 DWZ-Punkte stärkeren Gegner anerkennen, so dass es 0:2 stand.
Doch an den übrigen Brettern spielten unsere Akteure befreit und stark auf: Daniel Reksten konterte mit Schwarz den zu optmistisch vorgetragenen Angriff des nominell favorisierten Gordon Fowler gegen die solide Caro-Kann-Verteidigung schön aus und erzielte schnell den Anschlusstreffer. Wenig später trennte sich Uli Grah in einem ausgeglichenen Endspiel nach korrekter Partie leistungsgerecht unentschieden. Eine weitere Punkteteilung gab es bei Stephan Borchert, die dieser aus einer Position der Stärke erlangte, in der sein Mehrbauer allerdings nicht zu verwerten war.
Den Ausgleichstreffer erzielte nach der Zeitkontrolle schließlich Joachim Görke, nachdem sein Gegner in der Zeitnotphase in einer relativ verschachtelten Position die Stellung etwas unnötig geöffnet hatte und sich aufgrund der daraus resultierenden größeren weißen Figurenaktivität schließlich zu einem Qualitätsopfer genötigt sah, das ihn letztlich aber nicht mehr retten konnte. Fast parallel konnte Ali Erkay seinen Gegner in einer zweischneidigen Stellung mit Schwerfiguren und ungleichfarbigen Läufern überlisten und sogar die unerwartete 4:3-Führung erzielen.
Nun wäre sogar ein Überraschungssieg drin gewesen, doch Dr. Stefan Flesch konnte sein immer etwas schlechteres Endspiel gegen den zäh kämpfenden Dr. Boris Wolkowski letztlich nicht mehr verteidigen, so dass am Ende ein leistungsgerechtes 4:4 stand. Dadurch fielen die unglücklichen Rheydter noch auf Rang 2 zurück , während unsere IV. Mannschaft mit ihren 10:8 Zählern und dem 5. Tabellenplatz sehr zufrieden sein kann, da nach vielen Jahren Abstiegskampf in dieser Saison nach diversen guten Leistungen im Falle einer besseren Chancenauswertung eher eine noch bessere Platzierung drin gewesen wäre.