Unser Pokalteam hat auf NRW-Ebene das Viertelfinale erreicht. Nach über 6 Stunden Spielzeit setzte sie sich bei der in unserem Schachzentrum ausgetragenen Zwischenrunde heute mit 2½:1½ gegen das NRW-Klassen-Team der SK Sodingen/Castrop durch und trifft morgen auf den Oberhausener SV.
Der Termin für das Zwischenrunden-Wochenende des NRW-Pokals, an dem sich an vier Spielorten jeweils vier der noch 16 verbliebenen Mannschaften trafen, war für uns durch die Kollision mit der Deutschen Blitz-Mannschaftsmeisterschaft, bei der die beiden Pokal-Stammspieler Jörg Wegerle und Markus Schäfer spielten, etwas unglücklich, zumal mit dem Zweitligisten SV Dinslaken, dem in der Oberliga NRW spielenden SV Oberhausen und der NRW-Klassen-Mannschaft vom SK Sodingen/Castrop drei starke Teams im Schachzentrum zu Gast waren.
Die unmittelbar vor Rundenbeginn durchgeführte Auslosung ergab für uns einen Auswärtskampf mit dem Viertligisten, in den wir nominell favorisiert gingen. Dennoch war der Kampf nach knapp drei Stunden alles andere als klar: Regionalliga-Topscorer Andreas Peschel hatte keinen guten Tag erwischt und geriet mit den weißen Steinen im Mittelspiel gegen Frank Müller (2070) in die Defensive und kämpfte bald mit Minusbauer ums Remis. Zudem konnte Oliver Kniest mit Schwarz in den typischen irrationalen Stellungsbildern des halbslawischen Botwinnik-Systems zwar die Dame seines Gegners Martin Böhnke (2169) gewinnen, was aber gegen dessen Turm und den weißen Freibauern-Block am Damenflügel nur zum Remis reichte.
Umso wichtiger war der Sieg am Spitzenbrett von Dr. Florian Handke, der mit Weiß aus einer Englisch-Struktur gegen FM Janusz Koscielski (2332) schrittweise kleine Vorteile anhäufte und schließlich entscheidend eine Qualität gewinnen konnte, was kurz vor der Zeitkontrolle die wichtige Führung bedeutete. Nachdem Andreas trotz hartnäckiger Bemühungen seine Stellung nicht mehr halten konnte, musste nun die Partie an Brett 2 entscheiden.
Dort hatte Jan Hobusch mit Schwarz gegen Stefan Wickenfeld (2232) zunächst leichte Vorteile besessen, war aber schließlich in einem Damenendspiel mit jeweils fünf Bauern gelandet, das keiner Seite realistische Gewinnaussichten bot. Der Herner musste aber aufgrund der schlechteren Berliner Wertung, die im Falle eines 2:2 das Ausscheiden bedeutet hätte, alles riskieren und überzog dabei seine Stellung, so dass er schließlich ein Damenendspiel mit zwei Minusbauern zu verteidigen hatte, das jedoch nicht trivial gewonnen war.
Doch Jan war nun mit Remis nicht mehr zufrieden und verbesserte schrittweise und sehr geduldig seine Position, bis im sein Kontrahent schließlich nach 120 Zügen zum Sieg gratulierte und das 2½:1½ perfekt war. Morgen geht es im Viertelfinale weiter gegen Oberhausen, die heute gegen ersatzgeschwächte Dinslakener recht problemlos mit 3:1 gewannen.