Mit einem hart umkämpften, aber insgesamt verdienten 3:1 gegen den Oberhausener SV hat unser Quartett die Zwischenrunde im NRW-Pokal überstanden und das »Final Four« erreicht, das am 25./26.06.2016 ausgetragen werden wird. Dort ist noch ein Sieg notwendig, um sich nach zwei Jahren Pause wieder für den Deutschen Mannschaftspokal zu qualifizieren.
Für das Duell im Viertelfinale hatten beide Mannschaften sich im Vergleich zum Samstag noch einmal verstärkt. Bei den Gästen rückte FM Jürgen Kaufeld ins Team, so dass die Oberhausener mit Ausnahme von Spitzenbrett Vlastimil Hort in Bestbesetzung antraten. Bei uns waren die am Vortag noch bei der Deutschen Blitz-Mannschaftsmeisterschaft aktiven Jörg Wegerle und Markus Schäfer wieder dabei, so dass wir mit einem soliden Elo-Plus an den ersten drei Brettern in den Kampf gingen.
So passte die Punkteteilung am vierten Brett absolut in den Plan: Gegen FM Heiko Kummerow (2247), der vor über 15 Jahren auch einmal zwei Spielzeiten in unserer II. Mannschaft spielte, erreichte Jan Hobusch mit Schwarz in seiner Caro-Kann-Lieblings-Variante soliden Ausgleich, so dass er nach seiner gestrigen Marathon-Partie diesmal gegen eine Punkteteilung nach knapp drei Stunden nichts einzuwenden hatte.
Dennoch war der Kampf noch ziemlich unklar: Florian Handke hatte am Spitzenbrett mit Schwarz in einem Grünfeld-Inder gegen den sehr soliden Aufbau von FM Marcel Becker (2380) einen Bauern geopfert, während Markus Schäfer am dritten Brett mit seinem Läuferpaar gegen Läufer und Springer von FM Aleksej Litwak (2295) über eine bequem zu spielende Stellung mit leichten Vorteilen verfügte.
Am meisten Sorgen bereitete die Partie am zweiten Brett, wo Jörg Wegerle die Eröffnung in einem c3-Sizilianer mit gegen FM Jürgen Kaufeld (2272) mißlungen war, so dass er nach einem temporären Damenopfer des Schwarzen für drei Leichtfiguren seine Dame bald zurückgab, aber dennoch in einer vereinfachten Stellung landete, in der er nur Turm und Bauer für zwei schwarze Leichtfiguren besaß und um Ausgleich kämpfen musste. Schrittweise gelang es ihm jedoch seinen Turm zu aktivieren und in der Zeitnotphase unterlief Kaufeld ein Fehler, durch den Jörg einen Freibauern entscheidend vorstoßen konnte, was ihm schließlich den etwas glücklichen Sieg sicherte.
Damit war das Weiterkommen praktisch gesichert, denn am Spitzenbrett hatte Florian Handke dank seiner großen Aktivität für den geopferten Bauern zwei erhalten, so dass nun das berühmte Turmendspiel mit vier gegen drei Bauern auf einem Flügel entstanden war, bei dem der Weiße zudem nicht mehr die beste Verteidigungsposition erreichen konnte. Florian zeigte gute Technik und als Marcel in dieser undankbaren Verteidigungsstellung nicht die beste Verteidigung fand, entschied ein hübsches Turmopfer für zwei unaufhaltbare verbundene Freibauern die Partie und den Kampf.
Nun wäre sogar eine Kantersieg möglich gewesen, denn Markus Schäfer hatte seinen Vorteil konsequent bis ins Läuferendspiel bewahrt und schien dort auf der Siegerstraße zu sein, bevor ihm eine Verteidigungsressource entging, bei der Litwak mit Hilfe eines Läuferopfers doch noch den halben Punkt retten konnte, so dass nach etwa sechs Stunden Spielzeit der 3:1-Endstand feststand.
Die Endrunde des NRW-Viererpokals findet am 25./26.06.2016 statt, wo unsere Mannschaft auf den Zweitliga-Aufsteiger Düsseldorfer SK, unsere bergischen Nachbarn vom BSC Wuppertal und den SK Münster 32 treffen kann. Der Austragungsort steht noch nicht fest.