Seit 2013 wird der Niederrhein-Jugend-Viererpokal stets am Saisonende an einem Tag in langen Schnellpartien (45 Minuten/40 Züge + 15 Minuten/Rest) ausgetragen. In diesem Jahr war erstmals seit der Änderung des Austragungsmodus eine Mannschaft unseres Vereins vorbei und verpasste es durch eine knappe Halbfinalniederlage gegen des OSC Rheinhausen, nach dem letzten Titelgewinn 2011 wieder einmal den Verbandspokal nach Solingen zu holen. Nach einem abschließenden Sieg gegen Kamp-Lintfort wurde unser junges Quartett Dritter.
Zwar fehlten bei unserer ersten Teilnahme die absoluten Spitzenspieler, doch mit Philipp Nguyen, Niklas Nink und Malik Sherif standen immerhin drei Jugend-Bundesliga-Spieler im Team, zu denen sich Robert Barche gesellte, der nur zwei Wochen nach seiner Rückkehr vom einjährigen USA-Aufenthalt sein Schach-Comeback feierte. Leider hatten kurzfristig drei Mannschaften abgesagt, so dass die für das KO-System sehr unglückliche Zahl von fünf Teams vor Ort war. Die Auslosung der dadurch notwendigen »Vorrunde« ergab ein Duell unserer Mannschaft mit dem Titelverteidiger und Gastgeber, der Sgem Kaarst.
Leider kam unser Quartett bei Unwetter und daraus resultierenden Bahn-Verspätungen erst verspätet in Kaarst an und ging mit einer entsprechenden Portion Wut im Bauch in den Kampf. Philipp Nguyen brachte die Mannschaft mit einer guten Leistung am Spitzenbrett in Führung und Malik Sherif erreichte eine Position mit zwei Türmen gegen Dame, welche ihm schließlich ermöglichte, in ein gewonnenes Bauernendspiel abzuwickeln. Da der Sieg aufgrund der besseren Berlinger Wertung bereits feststand, einigten sich Niklas Nink und Robert Barche mit ihren Kontrahenten auf Remis, so dass wir nach einem schnellen 10:6 (3:1) im Halbfinale standen.
Dort trafen wir auf den Regionalligisten OSC Rheinhausen, der fast in Bestbesetzung angereist war und somit als leichter Favorit in den Kampf ging. Doch es begann gut, da Malik Sherif am dritten Brett frühzeitig einen Bauern gewann und diesen Materialvorteil bis ins Endspiel behielt, wo er ihn in einen vollen Punkt ummünzte. Leider war jedoch Niklas Nink am zweiten Brett bereits in der Eröffnung unter Druck geraten und konnte sich nur noch in ein klar schlechteres Turmendspiel retten, was jedoch letztlich nicht zu halten war. Robert Barche erreichte hingegen im Mittelspiel gewisse Stellungsvorteile und hatte in großer Zeitnot seines Gegners keine Schwierigkeiten, die erneute Führung zu erzielen. Nun musste Philipp Nguyen am Spitzenbrett gegen seinen nominell deutlich stärkeren Gegner noch Remis halten und er besaß in einer Maroczy-Struktur mit Raumvorteil und Initiative durchaus gute Aussichten, bevor ihm in Zeitnot ein entscheidendes taktisches Versehen unterlief und er in Verluststellung die Zeit überschritt. Aufgrund der besseren Berliner Wertung zogen die Duisburger mit dem 8:8 (2:2) ins Finale ein.
Wie so häufig hatte das Spiel um Platz 3 gegen Turm Kamp-Lintfort nur noch sehr begrenzten sportlichen Wert, so dass in vielen Partien der Spaß im Vordergrund stand und in der Eröffnung experimentiert wurde. Bei Malik Sherif ging das eher schief und er landete in einer sehr passiven Stellung, die er jedoch mit zäher Verteidigung noch Remis halten konnte. Besser lief es für Niklas Nink, der nach einer wilden Partie seinen Gegner mattsetzen konnte. Folglich bedeutete der Schwarz-Sieg von Philipp Nguyen bereits die Entscheidung und die Niederlage von Robert Barche in einem Leichtfigurenendspiel zum Endstand von 9:7 (2½:1½) hatte nur noch statistischen Wert.
Den Pokalsieg holte der OSC Rheinhausen im Finale gegen den Rheydter SV, während sich Philipp Nguyen (2/3), Niklas Nink (1½/3), Malik Sherif (2½/3) und Robert Barche (1½/3) über den Bronzeplatz freuen konnten und im nächsten Jahr einen neuen Anlauf auf den Titel unternehmen werden.