Beim wohl heißesten Saisonauftakt seit vielen Jahren, bei denen die Temperaturen im Spielsaal des Schachzentrums sich um die 30-Grad-Marke bewegten, musste sich unsere IV. Mannschaft nach durchwachsener Leistung den Gästen vom Düsseldorfer SV verdient mit 2½:5½ geschlagen geben. Danach konstatierte Mannschaftsführer Joachim Görke, dass das Wetter offenbar auch auf dem Brett zu einer »Freundschaftskampf«-Mentalität geführt habe, die zu diversen unnötigen Konzentrationsfehlern führte.
Bereits kurz nach der Eröffnung war am Spitzenbrett bei Thomas Lemanczyk die erste Punkteteilung zu verzeichnen. Etwa eine Stunde später war der Grünfeld-Inder am Brett von Daniel Reksten in ein völlig ausgeglichenes Endspiel gemündet, so dass auch hier Frieden geschlossen wurde.
Danach ging es jedoch stetig bergab: Malik Sherif verlor nach einem Rechenfehler einen wichtigen Bauern und später eine Qualität, wonach seine Position nicht mehr zu halten war. Parallel geriet auch Joachim Görke in immer größere Schwierigkeiten, verlor einen Bauern und patzte dann in der Zeitnotphase mit einem Figureneinsteller noch einmal schwer.
Zudem war Philipp Nguyen durch einige zu passive Züge in eine positionell schwierige Lage geraten und konnte sich auch durch ein Verzweiflungsopfer einer Leichtfigur für zwei Bauern nicht hinreichend entlasten, so dass auch diese Partie verloren ging. In Anbetracht des bereits verlorenen Kampfes verzichtete Markus Schmuck auf riskante Gewinnversuche in ausgeglichener Position und einigte sich mit seinem Gegner auf Remis.
Eine Punkteteilung hätte auch Uli Grah verdient gehabt, doch mit fortschreitender Spieldauer ließen ihn Kondition und Endspieltechnik im Stich, so dass er ein Endspiel mit zwei Läufer und zwei verbundenen Bauern gegen Turm, Läufer und zwei Bauern auf dem gleichen Flügel noch verlor.
Somit blieb als einziger positiver Aspekt des mißratenen Saisonstarts die Partie von Ersatzmann Helmut Meckel. Dieser reizte seinen Kontrahenten mit 1. b4 und einem aggressiven Bauernopfer, das sein Gegner seinerseits wenig später mit einem Qualitätsopfer konterte. Doch Helmut kassierte das Material ein und verteidigte sich in der Folge sehr umsichtig, so dass er für seinen couragierten Auftritt gegen einen knapp 170 DWZ-Punkte stärkeren Gegner mit einem Sieg belohnt wurde, der den Ehrentreffer zum 2½:5½ bedeutete.