Trotz des Fehlens der drei Spitzenbretter gelang unserer VI. Mannschaft bei ihrer Heimpremiere in der 1. Bezirksliga mit einem 4:4 nach spannendem Kampf gegen SV Wermelskirchen III der erste Punktgewinn im Kampf um den Klassenerhalt. Dabei wechselte das »Momentum« und die damit verbundene Aussicht auf den Sieg einige Male zwischen den beiden Teams, so dass die Punkteteilung insgesamt als gerecht anzusehen sein dürfte.
Durch den Ausfall von Seva Bashylin und Elizabeth Kublanov sowie den Einsatz von Melanie Müdder in der NRW-Auswahl bei der deutschen Jugend-Länder-Meisterschaft in Hannover ging die Sechste als klarer nomineller Underdog in das Duell mit den Oberbergischen. Durch die schwierige Personalsituation bildeten die beiden Mannschafts-Nesthäkchen Luisa Bashylina und Dana Berelowitsch erstmals die Doppelspitze und schlugen sich dabei sehr achtbar.
Luisa spielte am Spitzenbrett mit Schwarz in einer königsindischen Struktur kompromisslos auf Gewinn, übersah dann jedoch ein schönes positionelles Manöver ihres Gegners, der seinen Springer entscheidend auf e6 installieren und dadurch später die Führung für die Gäste erzielen konnte. Dana erreichte mit Weiß gegen den Skandinavier ihres Gegners eine vielversprechende Isolani-Stellung und erzielte ein Remis aus einer Position der Stärke.
Die nächste Punkteteilung ging auf das Konto von Stefan Schubert, der mit Schwarz sehr solide agierte und in einem ausgeglichenen Endspiel landete. Starken kämpferischen Einsatz zeigte Stephan Kaiser, dem mit den schwarzen Steinen in einer Damengambit-Tartakower-Struktur durch ein taktisches Versehen bei einem Generalabtausch ein Bauer abhanden gekommen war. Doch er steckte nicht auf, kreierte aktives Gegenspiel und konnte dank seiner aktiven Figuren ein Dauerschach forcieren.
Beim Zwischenstand von 1½:2½ folgte dann ein weiterer Schlüsselmoment des Kampfes: Ersatzmann Uwe Barche hatte bisher eine tolle Partie gespielt und erhielt bei beiderseits knapper Restbedenkzeit von seinem Gegner, der eine Qualität für Initiative geopfert hatte, ein Remisangebot, das er im Hinblick auf den Mannschaftsrückstand ablehnen musste. Leider geschah dies nur wenige Minuten, bevor Veit Mankel, der mit einem kapitalen Aussetzer in der Eröffnung eine Figur eingestellt hatte, mit seinem Angriff die Partie tatsächlich noch drehen konnte. Doch der unerwartete Ausgleich war nur von kurzer Dauer, da Uwe in der Zeitnotphase völlig den Faden verlor und nur wenige Züge nach der abgelehnten Remisofferte aufgeben musste.
Für den erneuten Ausgleich sorgte dann in der aus Solinger Sicht besten Partie des Tages Alexander Kirschbaum, der mit Weiß in einer Drachen-Struktur den deplatzierten schwarzen Springer auf h7 positionell sehr ansprechend ausnutzte, bevor sein Gegner in bereits sehr nachteilhafter Stellung schließlich die Zeit überschritt.
In der letzten Partie besaß Vladislav Kublanov gegen unseren regelmäßigen Turniergast Werner Müller mit Läufer und zwei Bauern gegen vier Bauern noch kleine Gewinnaussichten, konnte es aber letztlich nicht verhindern, dass ein Bauer abgetauscht wurde, so dass er nur noch mit a-Bauer und dem »falschen« Läufer verblieb, wonach das Remis unterzeichnet wurde und der sehr spannende Kampf insgesamt leistungsgerecht 4:4 endete.