Äußerst zäh gestaltete sich die Heimpremiere der III. Mannschaft im Duell mit dem stark ersatzgeschwächten Team des SV Turm Kamp-Lintfort, das gleich drei Stammspieler ersetzen mussten. Trotz teilweise deutlicher DWZ-Vorteile an allen Brettern konnte erst nach langem Kampf gegen die couragiert auftretenden Gäste ein mühsames 5:3 und damit der erste Saisonsieg erzielt werden.
Trotz der spielerisch sehr dürftigen Vorstellung konnten damit im Gegensatz zur letzten Saison wenigstens zwei Mannschaftszähler verbucht werden. Im Januar dieses Jahres war Kamp-Lintfort sogar nur mit 7 Spielern angereist und hatte bei vergleichbarer nomineller Ausgangslage dennoch einen völlig verdienten 5½-Sieg eingefahren. Somit waren wir gewarnt, auch wenn die Mannschaft aus dem Kreis Wesel erneut drei ihrer Stammkräfte ersetzen musste, so dass wir insbesondere an den hinteren Brettern deutlich favorisiert waren.
Doch erneut erwies sich das routinierte Team der Gäste als enorm kampfstark, so dass der Kampf selbst nach ca. drei Stunden absolut offen war, als Markus Schmuck mit einem geduldig herausgespielten Positionssieg am achten Brett für die Führung gesorgt hatte. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie von Dirk Schockenbäumer bereits unentschieden geendet, nachdem er gegen den soliden offenen Spanier seines Gegners keinen Vorteil hatte erlangen können.
Trotz der Führung war der Kampf weiterhin völlig offen, da Dr. Stefan Flesch einen völlig gebrauchten Tag erwischt hatte und durch das sehr unglückliche Vermischen verschiedener Pläne in seinen ihm sonst bestens liegenden Hippopotamus-Strukturen in eine sehr gefährlichen weißen Angriff geraten war. Zwar versuchte Stefan gewohnt zäh, noch Gegenspiel zu organisieren, das aber die weiße Initiative nicht mehr rechtzeitig stoppen konnte, was den Ausgleich für Kamp-Lintfort bedeutete.
Wenig später kam es dann zur Punkteteilung am Spitzenbrett, an dem Milon Gupta mit Schwarz gegen Dr. Gunter Hagen die extrem zweischneidige Morozewitsch-Variante im klassischen Slawen gewählt hatte. Nach einem langen Theorie-Duell entstand die typische Struktur mit heterogenen Rochaden und einer asymmetrischen Struktur, die letztlich jedoch in ein ausgeglichenes Endspiel mündete, in der keine Seite mehr Fortschritte machen konnte. Kurz vor der Zeitkontrolle neigte sich dann die Waagschale zu Gunsten unserer Mannschaft.
Oliver Kniest hatte ausgangs der Eröffnung Stellungsvorteile erreicht, sich dann aber bei der Suche nach dem besten Plan mit seinen Leichtfiguren »verdribbelt«, was sein Gegner zum sofortigen völligen Ausgleich hätte nutzen können. Er verpasste jedoch diese Gelegenheit und landete in einem Endspiel mit Minusbauern, das er insbesondere mit Blick auf seine akute Zeitnot nicht mehr halten konnte. Dank dieser Führung und den Geschehnissen an den hinteren Brettern konnte Kevin Zolfagharian beruhigt das Remisangebot seines Gegners annehmen. Kevin hatte mit Schwarz gegen das gegnerische Londoner System eine sehr zweischneidige und verpflichtende Fortsetzung gewählt, war jedoch in einer schlechteren Struktur gelandet, die er aber in der Folge solide verteidigte.
Zum Abschluss mühten sich noch Andreas Peschel und Joachim Görke, in sehr verschachtelten Positionen ihre Gegner zu überlisten. Während Andreas schließlich die Stellung entscheidend öffnen und damit den Siegtreffer erzielen konnte, verpasste Joachim eine vielversprechende Fortsetzung und musste mit Blick auf die ungleichfarbigen Läufer schließlich mit einer Punkteteilung zufrieden sein, wonach der 5:3-Endstand feststand.
Am 06.11. steht für die Dritte die längste Auswärtsreise nach Heinsberg an.