Gegen die favorisierten Gäste, den Tabellenführer OTV I holte unsere V. Mannschaft nach spannendem Kampfverlauf ein leistungsgerechtes 4:4. Beide Mannschaften traten nicht in der Stammbesetzung an: Der OTV musste überraschend auf sein Spitzenbrett verzichten – Manni Preuss sei auf diesem Wege gute Besserung gewünscht –, während bei uns Frank Borkott fehlte, was wir allerdings durch den Edelreservisten Dr. Hans-Joachim Boschek an Brett 8 ausgleichen konnten.
An Brett 1 kam es daher zu der Begegnung zwischen dem Ex-SGler Harald Winkelrath und Athanassios Vranidis, die sich in einem Najdorf-Sizilianer bereits im frühen Mittelspiel nach Abtausch nur eines Figurenpaars auf Unentschieden einigten. Dafür machte an Brett 8 Dr. Hajo Boschek mit seinem mehr als 500 DWZ-Punkte schwächeren Gegner kurzen Prozess und erlegte dessen König in einem Rochadeangriff. Nach ziemlich genau drei Stunden profitierte Marius Fränzel an Brett 3 von einem taktischen Blackout seines Gegners, der in einem für ihn schlechteren Turm-Läufer-Endspiel ersatzlos seinen Turm einstellte. An Brett 7 erhöhte kurz darauf Friedel Skiber nach einer sehr wechselhaften Partie auf 3½:½, so dass Rainer Falge an Brett 6, der zuvor bereits ein Remisangebot abgelehnt hatte, nun seinerseits mannschaftsdienlich Remis anbot und damit das Unentschieden im Mannschaftskampf sicherte.
Von den drei noch laufenden Partien bot die an Brett 2 zwischen den beiden Solinger Altmeistern Helmut Meckel und Walter Ommer noch am ehesten Aussichten auf den zum Sieg noch nötigen halben Punkt. Doch bevor sich diese Partie entschied, musste zuerst einmal Volker Naupold seine Verteidigungsversuche einstellen. Volker hatte sich im Mittelspiel verrechnet und musste, statt einen Bauern zu gewinnen, den Verlust eines Offiziers hinnehmen. Er kämpfte zwar noch eine Weile weiter, doch war seine Stellung letztlich nicht mehr zu retten. Inzwischen hatte auch Helmut leider zwei wichtige Bauern am Damenflügel hergeben müssen; er suchte zwar noch nach taktischer Kompensation, doch da er lang rochiert hatte, konnte Walter mittels Mattdrohungen die Partie stets für sich vorteilhaft halten. Am Ende entschied ein schwarzer Freibauer auf der e-Linie die Partie.
So kämpfte nach der Zeitkontrolle nur noch Wolfgang Zimdars und hoffte auf einen Fehler seines Gegners. Wolfgang war im frühen Mittelspiel eine Qualität abhanden gekommen, und er war dadurch in eine gänzlich passive Stellung geraten; sein Gegner entschloss sich, eine seiner Leichtfiguren gegen die schwarzen f-, g- und h-Bauern herzugeben und dann am Königsflügel eine Bauernwalze voranzutreiben. Gegen all das verteidigte sich Wolfgang zäh, doch sein übervorsichtiger Gegner erfüllte die Hoffnung auf einen Fehlgriff nicht. Im Gegenteil musste Wolfgang nach mehr als 5½ Stunden Spielzeit seiner Kondition Tribut zollen und ließ einen angegriffenen Springer einfach stehen, was die längste Partie des Tages zum letztlich gerechten Endstand von 4:4 beendete.
Die Mannschaft kann mit diesem etwas überraschenden Punktgewinn sehr zufrieden sein. In 3 Wochen geht es für die V. mit der Begegnung gegen die SF Anna 88 weiter.