Nominell deutet beim Kampf der VIII. Mannschaft gegen Velbert II in der 1. Bezirksklasse alles auf ein enges Match. Das war es dann am Ende auch – mit dem besseren Ausgang für die Gäste im Schachzentrum. Mit 3½:4½ gehen die zwei Punkte nach Velbert.
Mit einem frühen Remis ausgangs der ersten Spielstunde in ausgeglichener Stellung holte Philipp Müller den ersten halben Punkt. Doch der sollte lange Zeit der einzige auf dem Scoreboard bleiben. Zunächst verlor Herbert Scheidt am 6. Brett. Nach langer Spielpause übersah der Teamchef unsere Bundesligamannschaft im Endspiel ein Läufer-Opfer seines jungen Gegners auf h 7. Nach kurzer Einschätzung der Lage reichte ihm Herbert die Hand. Und er ärgerte sich, denn den Läufer hätte er einen Zug vorher tauschen können, die Stellung wäre vermutlich im Remis gelandet.
Nach seinem Sieg in Remscheid ging am 3. Brett Markus Schwedler erneut mutig ans Brett und inszenierte einen Mattangriff auf den weißen König. Dabei vergaloppierte sich seine Dame einen Zug lang zu tief auf der zweiten Reihe des Gegners. Schlimmer: Die weiße Kontrahentin drohte dreizügig matt zu setzen. Unter dem Druck brach Markus Stellung leider zum Verlust zusammen. Überhaupt nichts Zählbares holte am 1. Brett Jan-Hendrik Berents aus seiner Stellung. Er musste ins Remis einwilligen.
Am 2. Brett hatte Jürgen Grastat einen gefährlichen Freibauern bis auf die fünfte Reihe vorgetrieben. Doch Schwarz verteidigte sich geschickt. In dieser Situation musste am 8. Brett Oliver Littek aufgeben. Seine Dame war gefesselt, konnte nur einen Turm im Gegenzug nehmen. Olivers versierter Gegner ließ sich den Rest nicht nehmen: 1:4 lag das Team hinten. Was tun? Die Niederlage durch ein Remis von Jürgen eingestehen? Oder mit einem Springeropfer auf Gedeih und Verderb den Gewinn suchen? Es wurde das Remis. Persönlich für Jürgen wahrscheinlich die richtige Entscheidung. Und für die Mannschaft? Gegen den starken Gegner war die Niederlage kein Beinbruch.
Am 5. Brett überspielte dann noch Engelbert Kletzl seinen Gegner im Mittelspiel mit einem Mattangriff am schwarzen Damenflügel, den er sehr subtil forcierte. Den letzten Punkt holte Kurt Rist am 7. Brett. Kurt musste darum aber lange kämpfen. Er hatte zwar einen Turm gewonnen, Der Gegner aber einen Freibauern auf das Feld b7 gebracht. Dieser war nur gegen die Rückgabe eines Turms aufzuhalten. Weiß entblößte angesichts des möglichen Gewinns seine Königsstellung und stellte die eigene Dame noch in ein Abzugsschach.
Philipp Müller