Dank einer geschlossenen Mannschafts- und der bisher besten Saisonleistung konnte die III. Mannschaft in der Regionalliga einen zwar absolut verdienten, in dieser Höhe allerdings etwas schmeichelhaften 6½:1½-Sieg über den SV Wesel feiern und sich damit auf den 3. Tabellenplatz in der Regionalliga vorschieben.
Die Gäste waren mit dem Selbstvertrauen ihres ersten Saisonsieges und nur einem Punkt Rückstand auf uns in der Tabelle ins Schachzentrum gekommen, so dass mit Blick auf ihre starke Aufstellung und dem Fehlen des parallel in der 2. Bundesliga aktiven Kevin Zolfagharian mit einem recht ausgeglichenen Kampfverlauf zu rechnen war.
Nach knapp drei Stunden gab es auch in der Tat nur eine Punkteteilung zu verzeichnen, nachdem sich Dirk Schockenbäumer und sein Gegner in einem interessanten positionellen Najdorf-Sizilianer neutralisiert hatten. Für die Führung sorgte dann Stephan Borchert, der mit den schwarzen Steinen in einem komplexen Königsinder eine starke Vorstellung zeigte und seinen ersten Sieg in dieser Regionalliga-Saison erzielte. In der Folge konnte auch Andreas Peschel seinen Gegner positionell auspunkten und mit seinem dritten Saison-Sieg in Folge unsere Führung ausbauen.
Dr. Stefan Flesch zeigte sich in seiner vierten Schwarz-Partie in Folge nach dem mißglückten Saisonstart hoch motiviert und ließ seinen Gegner noch lange für dessen halben Zähler arbeiten, nachdem Stefan seinen in der Eröffnung geopferten Bauern mit gewisser Initiative zurückerlangt hatte. Auch Ali Erkay steuerte einen soliden halben Zähler bei, so dass der Sieg von Joachim Görke, der seinen Gegner nach einem fatalen, den Königsflügel entscheidend schwächen Bauernzug in einem hübschen Angriff bezwingen konnte, bereits die Entscheidung bedeutete.
Beim Stande von 4½:1½ liefen nach der Zeitkontrolle nur noch zwei Partien: Markus Schmuck hatte frühzeitig eine Qualität gewonnen, sich dann aber die technische Verwertung durch einen Bauernverlust selbst schwer gemacht. Letztlich konnte er jedoch die zähe Verteidigung seines Gegners überwinden und die Führung ausbauen. So blieb noch die verrückte Partie am Spitzenbrett, in der Martin Valkyser am Spitzenbrett ein spektakuläres Damenopfer für nur zwei Leichtfiguren bei guter Figurenkoordination gebracht hatte. Oliver Kniest fand zunächst den richtigen Plan, verlor dann aber in der Zeitnotphase völlig den Faden, so dass Valkyser im 41. Zug trotz eines großen Materialdefizits forciert hätte gewinnen können.
Doch an diesem Tag war auch das Glück auf unserer Seite, so dass der Weseler Spitzenspieler an dieser Möglichkeit vorbei ging und »nur« das geopferte Material zurückgewann, sich aber später in einem komplexen Endspiel mit Springer und 5 Bauern gegen Turm und 3 Bauern doch noch zum Endstand von 6½:1½ geschlagen geben musste.
Bereits in zwei Wochen steht für die Dritte am 4. Advent die nächste Bewährungsprobe an, wenn man sich beim Ratinger SK II für die unglückliche Vorjahresniederlage revanchieren und den 3. Tabellenplatz verteidigen möchte.