Am sechsten Spieltag der 1. Bezirksliga musste unsere VI. Mannschaft eine sehr bittere 3½:4½-Niederlage bei den SF Neviges I hinnehmen. Dabei trauerte Mannschaftsführer Joachim Görke diversen vergebeben Chancen nach, welche einen »Big Point« gegen einen direkten Mitkonkurrenten im Abstiegskampf verhinderten und die Sechste nun mit einem sehr schweren Programm im Kampf um den Klassenerhalt zurück lassen.
Nachdem die Anreise nach Neviges trotz der schwierigen Witterungsbedingungen gemeistert war, wollte die Sechste an den ersten Saisonsieg gegen ESG III am vorigen Spieltag anknüpfen und einen weiteren Konkurrenten in der Tabelle überholen. Zu diesem Zweck hatte Joachim Görke eine starke Mannschaft inklusive drei frisch gebackener deutscher Meisterinnen an die Bretter gebracht.
Von diesen offerierte das Team-Küken Luisa Bashylina, dessen Selbstvertrauen unter ihrer unglücklichen Leistung in Düsseldorf etwas gelitten hatte, nach ca. 2½ Stunden in leicht besserer Stellung die Punkteteilung, die akzepztiert wurde. Etwas später brachte Veit Mankel dann die Mannschaft in Führung, nachdem sein Gegner in bereits schlechterer Position noch eine Figur eingestellt hatte.
Nach einer leistungsgerechten Punkteteilung in der Partie von Vladislav Kublanov gelang den Gastgebern dann am Spitzenbrett der Ausgleich zum 2:2, nachdem Melanie Müdder sich in einer scharfen Sizilianisch-Partie ihrem stärkeren Gegner geschlagen geben musste.
Dennoch sah es zu diesem Zeitpunkt sehr gut für unsere Mannschaft aus, da wir gleich an drei der verbleibenden vier Bretter sehr vielversprechende Positionen besaßen. In der Tat sorgte Carolin Kublanov mit einem konsequent vorgetragenen Königsangriff in der Zeitnotphase für die erneute Führung. Doch an zwei anderen Brettern kippten die Partien zu unseren Ungunsten. Zunächst stellte Alexander Kirschbaum bei knapper Restbedenkzeit eine Qualität ein und konnte nicht mehr genügend Kompensation generieren. Danach unterlief Elizabeth Kublanov eine strategische Fehleinschätzung. Sie wickelte eine vorteilhafte Stellung in ein Endspiel ab, in dem sie Dame und zwei Bauern für die beiden gegnerischen Türme besaß, für diese ungleiche Materialverteilung aber keinen richtigen Plan fand. So wurde die Stellung schrittweise immer schlechter, bis Elizabeth sich nach ihrer bisherigen grandiose Serie von 11½/12 in den vergangenen zwei Wochen erstmals geschlagen geben musste.
Dieser sehr bittere Verlust besiegelte faktisch auch die Mannschafts-Niederlage, denn Routinier Stephan Kaiser musste bereits froh sein, noch einen halben Zähler aus seiner klar schlechteren Position zu ergattern, wonach der Endstand von 3½:4½ feststand. Mit Blick auf das schwere Restprogramm im letzten Saisondrittel bedeutet dies zwar einen schweren Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt, aber die Sechste verbleibt mit 3:9 Zählern auf einem Nicht-Abstiegsplatz und wird alles versuchen, dieses hoch gesteckte Saisonziel dennoch zu erreichen.