Nach vier von sieben Spieltagen in der Jugend-Bundesliga schwebt unsere U20-Mannschaft in akuter Abstiegsgefahr. Wie bereits im Vormonat gegen Dortmund ging in Lippstadt ein weiterer Kampf nach dem Auslassen einiger Chancen mit 11:13 (2½:3½) verloren, so dass unser Top-Jugendteam in der sehr ausgeglichenen Jugend-Bundesliga West nun mit 2:6 Zählern auf einem Abstiegsplatz steht.
Leider mussten wir auch beim Gastspiel in Ostwestfalen einige Stammspieler ersetzen. Doch auch den Lippstädtern fehlte ihr Spitzenbrett, so dass ein ausgeglichener Kampf zu erwarten war, den die Gastgeber dank ihrer Bilanz von 4:2 Zählern etwas gelassener als wir (2:4) angehen konnten.
Auch der Auftakt verlief nicht optimal: Niklas Nink kannte sich in einem Zweispringerspiel nicht so gut wie sein Kontrahent aus, geriet schnell in die Defensive und musste eine deutliche Weiß-Niederlage einstecken. Dafür entwickelten sich die Partien unserer U14-Mädchen ganz ausgezeichnet. Luisa Bashylina gewann mit den schwarzen Steinen im Mittelspiel einen Bauern und befand sich auf der Siegerstraße, als sie ihren Gegner in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel entkommen ließ, in dem der Weiße gerade noch hinreichendes Gegenspiel besaß, um mit einem halben Zähler entwischen zu können.
Ganz souverän agierte dagegen Melanie Müdder, welche den zu optimistischen »Abtausch« ihres Gegners von zwei Figuren gegen Turm und Bauer widerlegte und mit ihren gut koordinierten Leichtfiguren einen überzeugenden Sieg herausspielte. Spitzenbrett Kevin Zolfagharian sorgte dann sogar für unsere erste Führung, nachdem sein Gegner in Zeitnot in einem Bauernendspiel fehlgriff und wenig später aufgeben musste.
Nun schien alles auf einen Sieg hinzudeuten, da auch die beiden verbleibenden Partien von Amina Sherif und Carolin Kublanov sehr vielversprechend aussahen. Doch es sollte leider anders kommen: Carolin hatte zuvor aufgrund des Rückstands ein Remisangebot abgelehnt und danach das Risiko zu hoch geschraubt, so dass sie ausgekontert wurde und Lippstadt wieder ausgleichen konnte.
So verblieb nur noch die Partie von Amina, in der ihr Gegner einen sehr optimistischen Angriff gestartet und dafür letztlich einen Turm geopfert hatte. Objektiv war der Angriff nicht ausreichend, aber er hatte praktische Chancen. Leider fand Amina die korrekte und gewinnbringende Verteidigung nicht, obwohl sie mehr Bedenkzeit als ihr in großer Zeitnot befindlicher Kontrahent besaß und verlor schließlich völlig den Faden. Nach der geschafften Zeitkontrolle verblieb ihr noch die Aufgabe und die zweite extrem unglückliche 11:13-(2½:3½) -Niederlage binnen eines Monats war perfekt.
Als Tabellensiebter steht unsere Jugend nun an den letzten drei Spieltagen unter Zugzwang und muss das nächste Heimspiel am 12.März gegen Aufsteiger SF Katernberg gewinnen. Dies wird keine leichte Aufgabe, da die von Bernd Rosen trainierten Essener an diesem Spieltag mit einem sensationellen 15:9-(4½:1½)-Kantersieg gegen den Tabellenführer SG Porz ihr Potential verdeutlichten.