Vor dem Kampf der VI. Mannschaft gegen den Aufstiegsaspiranten Tornado Wuppertal wäre Mannschaftsführer Joachim Görke mit einer Punkteteilung, insbesondere aufgrund seiner angespannten Personalsituation, mehr als zufrieden gewesen. Nach Ablauf der fünf Stunden musste man beim 4:4 aber von einem Punktverlust im Abstiegskampf sprechen, zumal parallel auch die Konkurrenten um den Klassenerhalt punkteten.
Grundsätzlich waren die Erwartungen sehr gering gewesen, da die Sechste wegen eines NRW-Kader-Lehrgangs auf ihr komplettes Mädchen-Quintett verzichten musste, so dass die Wuppertaler Gäste klar favorisiert in den Kampf gingen. Allerdings brachten sie nur sieben Akteure in die Birker Straße, was die Führung durch einen kampflosen Zähler von Alexander Kirschbaum bedeutete.
In der Folge schien der Kampf dann aber seinen erwarteten Verlauf zu nehmen. Routinier Stephan Kaiser stellte nach einem völligen Blackout einzügig die Dame ein und musste sich ebenso geschlagen geben wie Michael Ehringfeld und Bernhard Fodor, die schließlich die Überlegenheit ihrer Gegner anerkennen mussten.
Doch die Mannschaft kämpfte sich stark zurück: Jan-Hendrik Berents verwickelte geschickt seine Stellung, gewann einen Bauern und münzte diesen Vorteil zu einem vollen Zähler um. Veit Mankel häufte als Schwarzer in einem Abtausch-Franzosen geduldig minimale Vorteile an, um dann im Turmendspiel die Ernte einzufahren und den Ausgleich zum 3:3 zu erzielen.
Eine exzellente Partie zeigte am Spitzenbrett Seva Bashylin, der mit den schwarzen Steinen in einer Damengambit-Struktur am Königsflügel eine gefährliche Initiviative initiierte und nach starken Manövern seine dortige Bauernmajorität so effektiv einsetzte, dass sein nominell stärkerer Gegner aufgeben musste. Damit schien der Mannschaftssieg nahezu sicher, denn Vladislav Kublanov hatte nach guter Vorstellung im Mittelspiel ein Turmendspiel mit Mehrbauern erreicht.
Dies schien zwar nur sehr schwierig zu gewinnen zu sein, aber ein halber Zähler hätte ja bereits ausgereicht. Doch leider unterlief Vladislav ein fatales Übersehen, durch das er seinem Gegner einen Bauerndurchbruch erlaubte, der diesem letztlich einen entscheidenden Freibauern verschaffte. Somit ging das bessere Turmendspiel leider noch verloren und die Sechste musste mit einem 4:4 zufrieden sein.
Dadurch müssen in den letzten beiden Kämpfen wahrscheinlich noch 2-3 Mannschaftspunkte zum Klassenerhalt eingefahren werden.