Im letzten Auswärtsspiel der Regionalliga-Saison kam die III. Mannschaft nach starker Vorstellung zu einem überraschenden 5:3-Auswärtskampf beim bisher souveränen Tabellenzweiten Turm Krefeld und sorgte auf diesem Wege für den vorzeitigen Aufstieg des Düsseldorfer SK II, dem wir hiermit herzlich gratulieren. Im abschließenden Lokal-Derby gegen die ESG geht es für die Dritte nun noch um die konkrete Platzierung in den Rängen 3-5.
Die Krefelder gingen in Bestbesetzung und klarer Favorit in die Begegnung, hatten sie doch gleich fünf Spieler im Kader, die in der bisherigen Saison noch keine Partie verloren hatten und zu den Liga-Topscorern zählen. Doch bereits nach etwa einer halben Stunde wurde klar, dass die Gastgeber diesmal einen gebrauchten Tag erwischt hatten. Dem extrem soliden Rainer Montignies unterlief in einem englischen Doppelfianchetto mit den weißen Steinen ein völliger Blackout, der ihn eine Figur kostete, so dass Ralf Hubert bereits nach 10 Zügen die Führung erzielen konnte.
Auch für die Gattin von Montignies, Ololi Alkazhashvili, lief es nicht besser. Mit Schwarz geriet sie gegen Andreas Peschel in einem Engländer frühzeitig in eine strategisch verdächtige Position, aus der sie sich unter doppeltem Bauernopfer mit der Brechstange lösen wollte. Doch Andreas sammelte gelassen das Material ein, unterband das schwarze Gegenspiel und erhöhte seine glänzende Saisonbilanz auf 7/8. Zuvor hatte bereits Stephan Borchert mit den schwarzen Steinen eine Punkteteilung gegen FM Matthias Dorner erreicht, nachdem in einer sehr verschachtelten Stellung keine Seite Fortschritte erzielen konnte.
Kurz vor der Zeitkontrolle erhöhte Oliver Kniest dann sogar auf 3½:½, nachdem Rudi Van Gool den Nachweis hinreichender Kompensation für sein Bauernopfer in der Eröffnung schuldig geblieben war. Zwar musste wenig später Dr. Stefan Flesch unsere erste Niederlage des Tages hinnehmen, nachdem IM Guido Kern eine Eröffnungsungenauigkeit zu einem stärker werdenden positionellen Druck genutzt hatte. Doch Ali Erkay erreichte mit präzisem Spiel eine Punkteteilung, nachdem er seine minimal schlechtere Stellung in einer Katalanisch-Struktur gut verteidigt hatte.
Dies gelang lange Zeit auch Dirk Schockenbäumer, nachdem er mit Weiß in einem scharfen Najdorf-Sizilianer von Roman Kistella unter Druck gesetzt worden war. Doch gerade als Dirk fast völligen Ausgleich erreicht hatte, verzichtete er in Zeitnot auf einen normalen Deckungszug, sondern zettelte unnötige taktische Komplikationen an, welche wenig später zum Damenverlust führten.
Dennoch geriet der Mannschaftssieg nicht mehr in Gefahr, denn Amina Sherif hatte ein taktisches Versehen von Carsten Fehmer gut genutzt und verwaltete nach der Zeitnotphase ein Endspiel mit zwei Mehrbauern, das sie zu einem vollen Zähler und den überraschenden 5:3-Sieg umwandelte.