Nach einem äußerst spannenden Kampf trennte sich die VI. Mannschaft im Lokalderby gegen den OTV unentschieden und hat damit vor dem letzten Spieltag in der 1. Bezirksliga weiterhin Hoffnungen auf den Klassenerhalt. Letztlich war Joachim Görke mit dem 4:4 aufgrund der Personalprobleme nicht unzufrieden, auch wenn zwischenzeitlich sicherlich auch ein Sieg möglich gewesen wäre.
Während die Ohligser Gastgeber zur Absicherung des Klassenerhaltes ihre Bestbesetzung aufgeboten hatten, musste die Sechste mit Melanie Müdder, Dana Berelowitsch und Carolin Kublanov gleich drei Leistungsträgerinnen ersetzen, so dass der OTV als Favorit in die Begegnung ging. Doch die Bashylin-Geschwister sorgten frühzeitig dafür, dass das Momentum zunächst auf unsere Mannschaft überging. Seva hatte am Spitzenbrett mit seinem Londoner System gegen Manfred Preuss keinen Vorteil erzielen können und hatte daher keine Einwände, als Preuß in vermutlich schon etwas einfacher zu spielender Position das Remis forcierte. Dies gab Seva auch die Gelegenheit, die Geschehnisse am dritten Brett zu genießen, wo Luisa Bashylina eine Eröffnungsungenauigkeit von Urgestein Walter Ommer konsequent ausnutzte, mittels Figurenopfer dessen König attackierte und den Altmeister bereits nach 21 Zügen zur Aufgabe zwang.
Doch die Gastgeber konterten, indem Uwe Reiz einen Fehler von Florian Schubert, der bis dahin eine starke Partie geliefert hatte, zum Figuren- und partiegewinn nutzte. Alexander Kirschbaum hatte zudem eine dynamische Sizilianisch-Position zu passiv behandelt und stellte in Zeitnot zudem eine Qualität ein, was die Führung für den OTV bedeutete.
Für den Ausgleich sorgte Elizabeth Kublanov, die in den von Harald Winkelrath initiierten Verwicklungen diesen auskalkulierte und schließlich mit entscheidendem Mehrmaterial einen vollen Zähler einfuhr. Ein kleines Drama spielte sich dann am Brett von Veit Mankel ab, der nach souveräner Leistung ein Endspiel mit Mehrqualität erreicht hatte. In Gewinnstellung begann er jedoch unkonzentriert zu agieren und lief in ein Mattnetz, aus dem er sich nur noch unter Aufgabe eines Turmes befreien konnte. Durch diesen bitteren Partieverlauf verärgert, versäumte er im Anschluss in einem Endspiel mit Turm und Bauer gegen Turm, Springer und Bauer noch eine unverhoffte Remischance durch den von seinem Gegner angebotenen Turmtausch, da er forciert auch die beiden verbleibenden Bauern hätte eliminieren können. So sah es nach diesem ganz bitteren Verlust beim Stande von 2½:3½ nach einer Niederlage aus.
Doch Vladislav Kublanov lehnte zunächst mannschaftsdienlich Remis ab und überspielte danach mit einer ganz starken Leistung Ralf Baumann zum erneuten Ausgleich. Parallel hatte sich Stephan Kaiser aus schlechterer Stellung in ein Damenendspiel mit Minusbauer gerettet, in dem er Dauerschach forcieren konnte, wonach das 4:4 perfekt war.
Als Tabellenachter bei aktuell wahrscheinlich drei Absteigern muss die Sechste nun am letzten Spieltag am 07.05. gegen SF Anna gewinnen und auf einen Sieg der Fünften gegen ESG III hoffen, damit zumindest eine der beiden SG-Mannschaften in der Liga bleibt.