In der letzten Runde der 1. Bezirksliga war unsere am Tabellenende stehende V. Mannschaft zu Gast beim 7. der Tabelle, ESG III. Da die beiden Mannschaften nur ein Mannschaftspunkt trennte, konnten die Solinger noch hoffen, durch einen Sieg die Elberfelder hinter sich zu lassen und sich – bei Niederlagen der beiden anderen Abstiegskandidaten – auf den rettenden 7. Tabellenplatz vorzuschieben. Am Ende reichte es aber nur zu einem 4:4, das in jedem Fall den Anstieg in die 2. Bezirksliga besiegelte.
Dieses Unentschieden konnten die Elberfelder erkämpfen, obwohl ihnen unerwartet an Brett 3 ein Spieler fehlte, so dass sich Mannschaftsführer Marius Fränzel an diesem Sonntag ganz auf seine administrative Aufgaben konzentrieren konnte. Nach 2½ Stunden fügte sich an Brett 2 Frank Borkott ins Remis, der in einer Nebenvariante der Königsindischen Verteidigung keinen Weg zur Verschärfung des schwarzen Spiels gefunden hatte. Nur wenige Minuten später erhöhte Athanassios Vranidis am Spitzenbrett auf 2½:½. Sein Gegner hatte sich im frühen Mittelspiel verrechnet und anschließend komplett den Faden verloren, so dass Atha einen überzeugenden Kurzsieg einfahren konnte. Leider musste noch vor Ende der dritten Stunde Rainer Falge den Elberfelder Anschlusstreffer zulassen, nachdem er beinahe aus der Eröffnung heraus in ein Doppelturmendspiel mit Minusbauer und passiver Stellung geraten war.
Anschließend konnte Volker Naupold an Brett 4 noch einmal den Zweipunkte-Vorsprung herstellen, als er seinen Gegner in Verluststellung taktisch so unter Druck setzte, dass diesem in Zeitnot ein entscheidender Fehler zum Partieverlust unterlief. Da zu diesem Zeitpunkt jedoch Friedel Skiber bereits auf Verlust stand, lag die Aufgabe, den Mannschaftssieg zu sichern, nun bei Wolfgang Zimdars und dem ausnahmsweise eingesprungenen Fabian Beyer, dem für diesen Einsatz noch einmal gedankt sei. Wolfgang konnte dazu trotz allem kämpferischen Einsatz gegen das vorsichtige Spiel seinen Gegners nicht mehr als einen halben Punkt beitragen, während sich Fabian in einem Turmendspiel gleich zweimal verrechnete und seine lange Zeit ausgeglichene Stellung zum Verlust verdarb. Damit war der Abstieg praktisch besiegelt, denn Friedel war in einer extrem scharfen Variante des Königsgambits bereits aus der Eröffnung heraus massiv unter Druck geraten und hatte einen Turm hergeben müssen, um überhaupt im Spiel zu bleiben. Sein Gegner machte es sich zwar extrem schwer, seinen Vorteil umzumünzen, hatte aber auch nach mehreren Fehlern immer noch zwei Mehrbauern, die ihm schließlich zum Gewinn und damit zum 4:4 genügten, das für die Elberfelder den Klassenerhalt und für uns den Abstieg bedeutete.
Da die VI. Mannschaft ihren Kampf gegen die Schachfreunde Anna sogar mit 5:3 gewinnen konnten, landete die V. am Ende enttäuschend auf dem letzten Tabellenplatz und muss nun in der kommenden Saison nochmals den langen Weg zum Wiederaufstieg in die höchste Spielklasse des Bezirks beschreiten.