Vom 18.–20.08.2017 fanden gleich mehrere Wochenendturniere statt, bei denen Akteure unseres Vereins aktiv waren. Das absolute Topresultat verzeichnete dabei FM Kevin Schröder, der den 9. Sparkassen-Cup des Gütersloher SV mit insgesamt 239 Teilnehmern für sich entscheiden konnte. Im A-Open waren dort 86 Spieler, darunter 1 GM und 3 IM am Start, so dass Kevin als Sechster der Setzliste nur zum erweiterten Favoritenkreis gehörte. Doch nach einem guten Start mit 3/3 gelang ihm ein glänzender Schlusstag, an dem er zunächst mit Schwarz gegen GM Lev Gutman (2407) remisierte, bevor er in der Schlussrunde in einer spannenden Partie am Spitzenbrett den topgesetzten IM Andrey Ostrovskij (2447) besiegte.
So landete Kevin punktgleich mit seinem langjährigen Alexander Hilverda mit jeweils 4½/5 auf dem geteilten ersten Platz und bei gleicher Fortschrittswertung sprach die Buchholzwertung mit einem halben Zähler Unterschied zu Gunsten unseres Jungtalents, der sich damit über seinen bisher größten Turniersieg bei einem Open freuen konnte. Dieser wurde ihm mit knapp 640 Euro Preisgeld und dem Gewinn von 19 Elo-Punkten versüßt, womit er viele der im Vormonat in Warschau verlorenen Zähler zurückerobern konnte.
Fast hätte es parallel in der Nähe von Trier bei der offenen Konzer Stadtmeisterschaft den nächsten Solinger Turniersieg gegeben. Dort waren insgesamt 89 Schachenthusiasten, davon 47 Spieler im A-Turnier am Start. Andreas Peschel und Joachim Görke gingen als Nummer 2 und 5 der Setzliste als Mitfavoriten in das Turnier und wiesen vor dem Schlusstag jeweils 2½/3 auf.
In der 4. Runde besiegte Andreas den topgesetzten Miecyslaw Bakalarz (2218) und ging als geteilter Tabellenführer in die Schlussrunde, wo er in der Finishphase gegen Elena Trunz (2156) eine glatte Mehrfigur nebst völliger Gewinnstellung besaß, die Lage auf dem Brett aber von den Entwicklungen auf der Schachuhr überlagert wurde. Bei beiderseits nur noch wenigen Restsekunden lief Andreas in ein Mattnetz und fiel so von Platz 1 auf den ganz bitteren 5. Platz zurück, den er zusammen mit Joachim (ebenfalls 3½/5) einnahm, so dass beide die Preisränge knapp verpassten.
Eine Turnierpremiere gab es in Hennef, wo das erste Sommeropen gleich 129 Teilnehmer (inklusive 2 GM, 2 IM und 5 FM) anlockte, unter denen sich auch Familie Müdder befand. Rafael erwischte dabei ein starkes Turnier und konnte in der zweiten Runde dem späteren Turniersieger GM Ventzislav Inkiov (2466) dessen einzigen halben Zähler abnehmen. Nach 3/4 musste Rafael leider in der Schlussrunde mit Schwarz gegen Pawel Grabowski (2293) seine einzige Niederlage einstecken und fiel dadurch noch auf Rang 29 im Rahmen seiner nominellen Erwartung mit leichtem Elo- und DWZ-Gewinnen zurück.
Dagegen brauchte Melanie Müdder etwas, um in das Turnier hineinzufinden, kämpfte sich aber schließlich auch auf 3/5 hoch, so dass sie als 47. nur knapp hinter ihrem Vater landete und so ihre Elo-Zahl auch noch ein wenig steigern konnte.