In der 2. Runde der 2. Bezirksliga ging es für unsere V. Mannschaft nach Velbert gegen die II. Mannschaft der Velberter SG. Offenbar wollten die Velberter uns beeindrucken, denn sie waren gleich zu neunt angetreten und forderten schon vor Kampfbeginn für Brett 9 einen kampflosen Punkt. Leider war der Spielleiter einmal mehr unkooperativ bei der Auslegung von BTO und Ausschreibung. In entsprechend guter Laune begann der Kampf, der nach einem kompromisslosen und bis zur letzten Minute spannenden Verlauf mit einem gerechten 4:4 endete.
Sehr früh musste leider Ersatzmann Michael Ehringfeld aufgeben, der mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatte. Den Ausgleich stellte nach nur 90 Minuten Marius Fränzel an Brett 3 her, dessen Gegner die gesamte Partie im Schnellschach-Modus hinter sich brachte und seine 46 gespielten Züge in 33 Minuten erledigte. An Brett 7 brachte uns Rainer Falge in Führung, dessen Gegner vergeblich versuchte, Rainers f-Bauern unter Kontrolle zu bekommen, der aber ebenso unbeirrt wie erfolgreich dem Umwandwandlungsfeld zustrebte. Dann reichte an Brett 5 Friedel Skiber die Hand zum erneuten Ausgleich übers Brett, da er sich im Mittelspiel verrechnet hatte und statt des erhofften Mehrbauern nun einen Wenigerläufer besaß.
Helmut Meckel an Brett 2 ließ zahlreiche Möglichkeiten aus, den gegnerischen König matt zu setzen, blieb aber letztendlich doch erfolgreich, als es ihm gelang, sein Doppelturmendspiel auf ein trivial gewonnenes Bauernendspiel zu reduzieren. Leider musste dann Athanassios Vranidis an Brett 1 ein weiteres Mal den Ausgleich zulassen: Sein Gegner hatte aus einer Altindischen Eröffnung heraus einen eigentlich für den Königsinder typischen Angriff auf dem Königsflügel erhalten, gegen den das etwas zu statische Gegenspiel von Athanassios am Damenflügel keine ausreichende Kompensation lieferte. Blieb die Hoffnung, aus den verbleibenden beiden Partien 1½ Punkte zu holen.
Das sah auch an Brett 4 sehr gut aus, wo Jan-Hendrik Berents im Mittelspiel einen Bauern für Initiative gegeben hatte, aber nicht recht zum Ziel gekommen war. Doch konnte er dann vorteilhaft in ein Springerendspiel mit zwei Mehr- statt einem Minusbauern abwickeln, das er souverän zum vollen Punkt führte. So ging nur die Partie von Wolfgang Zimdars in die fünfte Stunde: Wolfgang hatte eine der für sein Spiel typischen geschlossenen Stellungen erreicht, in der er zwar manövrieren konnte, aber wesentlich darauf warten musste, Gegenspiel zu erlangen, falls der Gegner die Position öffnete. Leider traf er dann die etwas unglückliche Entscheidung, unter Damentausch und Bauernopfer seinen miserabel stehenden weißfeldrigen Läufer zu aktivieren, was seinem Gegner einen gedeckten weißen Freibauern auf c6 bescherte. Wolfgang verteidigte die Stellung sehr einfallsreich und gab seinem Gegenüber jede Gelegenheit, einen Fehler zu machen, doch der verweigerte konsequent den Patzer und spielte ruhig und konsequent auf sicheren Materialgewinn, so dass Wolfgang nach über 5½ Stunden endlich die Hand zum 4:4 übers Brett reichte.
Angesichts des wirklich spannenden Verlaufs der Begegnung kann die V. mit dieser Punkteteilung durchaus zufrieden sein. Am 5. November geht es für die V. mit einem Heimspiel gegen Wermelskirchen III weiter.