Mit einem überzeugenden 5½:2½-Erfolg gegen den SC Kevelaer hat unsere IV. Mannschaft nach dem mißglückten Saisonstart den ersten Sieg eingefahren und den Anschluss ans Tabellen-Mittelfeld hergestellt. Dies war insbesondere deshalb bemerkenswert, weil die in Bestbesetzung angetretenen Gäste an sechs Brettern die etwas besseren DWZ-Zahlen aufwiesen und somit leicht favorisiert in die Begegnung gingen.
Für den idealen Start sorgte bei seinem Saisondebüt Ewald Fichtner, der die holländische Stonewall-Struktur seines Gegners mustergültig öffnete und danach in einer tollen Angriffspartie die Überlegenheit seines dominanten Zentrumsspringers gegen den schlechten Läufer auf c8 ausnutzte. Diese frühe Führung nutzte der kurzfristig eingesprungene Fabian Beyer zu einer Remisofferte in einem minimal besseren Schwerfigurenendspiel, was sein Gegner akzeptierte.
Fast schon eine kleine Vorentscheidung war dann der Sieg von Mannschaftsführer Joachim Görke, dessen Gegner in einer recht ausgeglichenen Position in eine Springergabel hineinlief und eine Figur einbüsste. Denn die aktuell in ausgezeichneter Form befindliche Amina Sherif hatte mit den schwarzen Steinen frühzeitig die Initiative an sich gerissen und konnte schließlich in positionell bereits deutlich besserer Position die gegnerische Dame fangen und die Führung auf komfortable drei Zähler ausbauen.
Die Gäste aus Kevelaer kamen in der Folge zum Anschlusstreffer, nachdem Veit Mankel bei einem Bauernopfer in einer geschlossenen Sizilianisch-Struktur seine Angriffschancen überschätzt hatte. Nachdem sich ein Folgefehler angeschlossen hatte, war seine Position mit zwei Minusbauern nicht mehr haltbar. Christopher Blomel hatte sich immens über einen Bauerneinsteller in der Eröffnung geärgert, kreierte aber zumindest praktische Probleme, indem er noch einen zweiten Bauern unter Übergang in ein ungleichfarbiges Läuferendspiel opferte, und wurde belohnt! Sein Gegner spielte an zwei Stellen zu ungenau, so dass Christopher eine Auffangstellung errichten und sich über einen halben Zähler zum Zwischenstand von 4:2 freuen durfte.
Endgültig stellte dann Spitzenbrett Alexander Hobusch den ersten doppelten Punktgewinn der Saison sicher, als er in unklarer Stellung bei beiderseitiger Zeitnot Remis anbot, was sein Gegner trotz des Zwischenstandes aufgrund der technischen Gewinnstellung von Volker Naupold annahm. Volker hatte eine ungenaue gegnerische Eröffnungsbehandlung im Sizilianer zu einem schnellen Übergang in ein klar besseres Leichtfigurenendspiel genutzt, das er dann geduldig knetete. Schließlich konnte er zwei Bauern gewinnen und sorgte nach 73 Zügen mit seinem Sieg zum 5½:2½ für einen schönen Abschluss dieses von einer geschlossenen Mannschaftsleistung geprägten Kampfes.