In Notbesetzung und mit nur 7 Akteuren musste sich die IV. Mannschaft trotz ordentlicher Leistung aufgrund suboptimaler Chancenauswertung mit 3:5 bei der Sgem Meiderich/Ruhrort geschlagen geben und verpasste die Chance, sich etwas vom Tabellenende der Verbandsliga abzusetzen.
Teamcaptain Joachim Görke war wirklich nicht zu beneiden. Nachdem er endlich eine Mannschaft für den ungeliebten Adventstermin zusammen hatte, musste Rafael Müdder am Samstagabend krankheitsbedingt absagen, so dass er auch als Fahrer für Melanie ausfiel und plötzlich nur noch sechs Spieler zur Verfügung standen.
Wenigstens Wieland Wolf stand dankenswerterweise als Ersatz kurzfristig bereit, doch das erste Brett musste frei gelassen werden. Wieland spielte ebenfalls eine engagierte Partie und zettelte Komplikationen in einem Königsinder an, doch letztlich setzte sich die fast 600 DWZ-Punkte stärkere Erfahrung seines Gegners durch. Somit stand es nach einem Kurzremis von Athanassios Vranidis bereits frühzeitig ½:2½.
Das erste Ausrufezeichen setzte dann Routinier Volker Naupold in der wohl besten Solinger Partie des Tages. Sein Gegner hatte auf Volkers Nebenvariante in einem Franzosen nicht optimal reagiert und Volker schaffte es mit starkem positionellem Schach einen Freibauern zu bilden, der ihm in einem Endspiel mit Damen und Läufern den Sieg bescherte. Allerdings zogen die Duisburger Gastgeber im Anschluss wieder auf zwei Zähler davon, nachdem Uli Grah in einem Königsinder zu passiv agiert hatte und schließlich in einem Endspiel einen entscheidenden Bauern verlor.
Dennoch boten die drei verbliebenen Positionen vor der Zeitnotphase durchaus noch Hoffnung auf mindestens einen Mannschaftspunkt. Besonders Amina Sherif hatte bis dahin eine hervorragende Partie gezeigt und verfügte über einen Mehrbauern im Endspiel. Zudem hatte Ewald Fichtner in einer dynamischen Position mit heterogenen Rochaden mittels Damentausch die durch Qualitätsopfer entfachte gegnerische Iniatiative neutralisiert und pochte nun auf seinen Materialvorteil.
Schließlich gelang Joachim Görke in einer dramatischen Zeitnotphase seinen Mehrbauern in einem komplizierten Endspiel zu verwerten, nachdem sein Kontrahent bei extremer Zeitknappheit auf ein Schachgebot falsch reagiert und Joachim die Abwicklung in eine Gewinnstellung erlaubte, da sein Freibauer nur noch durch Figurenverlust aufzuhalten war.
Doch leider verpasste Amina in ihrer Zeitnot, die Stellung für ihren Läufer zu öffnen, und landete in einem strategisch sehr schwierigen Endspiel mit schlechtem Läufer gegen dominantem Springer, die nach einem Bauerneinsteller nicht mehr zu halten war. Somit war der Kampf entschieden und es war »nur« noch für Ewald selbst extrem ärgerlich, dass er in seinem Endspiel mit Mehrqualität zu viele Bauernabtäusche zuließ und schließlich nach 106 Zügen mit Turm gegen Springer frustriert ins Remis einwilligen musste, so dass die etwas unnötige 3:5-Niederlage feststand.
Mit 2:6 Zählern verbleibt die Vierte auf dem geteilten 8. Platz und muss sich in der zweiten Saisonhälfte steigern, um den Klassenerhalt in der Verbandsliga zu sichern.