Eine starke und sehr disziplinierte Mannschaftsleistung war der Garant für einen verdienten 5:3-Erfolg der III. Mannschaft bei der ESG, durch den sich das Team an den Elberfeldern vorbei schieben konnte und nun mit 7:1 Zähler auf Rang 2 der Regionalliga überwintert. Die Matchwinner waren unsere beiden Topscorer Andreas Peschel und Kevin Zolfagharian mit ihren Gewinnpartien.
Bei beiden Teams fehlte jeweils ein Stammspieler, so dass ein sehr ausgeglichener Kampf zwischen den nominell nahezu gleichwertig besetzten Mannschaften zu erwarten war. Zuerst endeten die FM-Duelle an den Spitzenbrettern zwischen Thomas Michalczak und Reiner Odendahl sowie Helge Hintze und Oliver Kniest unentschieden, nachdem das Stellungsgleichgewicht nicht ernsthaft gestört wurde und beide Partien in einem ausgeglichenen Mittelspiel gelandet waren.
Nach etwas über drei Stunden kam dann eine weitere Punkteteilung von Dirk Schockenbäumer hinzu, der in einem Najdorf-Sizilianer mit Schwarz zwar eine positionelle Traumstellung erhalten, danach aber keine Idee zur Verstärkung seiner Position gehabt hatte, ohne immense Risiken eingehen zu müssen. Alle übrigen Partien gingen in die Zeitnotphase, wo dann die Entscheidung zu unseren Gunsten fiel. Zunächst unterstrich Ali Erkay seine gute Form und bewahrte stets leichten positionellen Druck gegen den Elberfelder Topscorer Marco Rebbe, der mit seiner ersten Punkteteilung der Saison zufrieden sein musste.
Danach konnte auch Joachim Görke in einem Turmendspiel gegen Thomas Fuchs den Remishafen erreichen, nachdem er aufgrund eines riskanten Manövers ausgangs der Eröffnungsphase einige bange Momente hatte überstehen und sich lange verteidigen musste. Dies war eine sehr wichtige Punkteteilung, denn in unseren beiden verbliebenen Weiß-Partien entwickelten sich die Ereignisse sehr positiv.
Kevin Zolfagharian hatte den Sweschnikow-Sizilianer von Maik Naundorf sehr positionell bekämpft und erreichte nach einer schwarzen Ungenauigkeit eine Traumstellung, in der er seinen Freibauern auf der b-Linie nahezu ohne schwarzes Gegenspiel nach vorne schieben konnte, da die weißen Schwerfiguren viel aktiver als ihre schwarzen Gegenüber zusammenwirkten. Mit einigen subtilen Manövern gewann er schließlich auch entscheidendes Material und sorgte nach vier Stunden für die Führung.
Wenig später besorgte Andreas Peschel dann die Entscheidung mit seinem Sieg gegen Achim Tymura. Aus einer ruhigen Englisch-Position hatte er stets über leichte positionelle Vorteile verfügt, die aber vermutlich für einen vollen Zähler nicht ausreichend gewesen wären. Doch bei knapper Bedenkzeit fand Tymura nicht immer den präzisesten Verteidigungszug und landete nach der Zeitkontrolle in einem hoffnungslosen Turmendspiel mit zwei Minusbauern.
Somit verblieb zum Abschluss nur noch die mit Abstand spektakulärste Partie des Kampfes zwischen Frank Noetzel und Stephan Borchert. Kurioserweise hatten sich beide auf die Nebenvariante des Mittelgambits vorbereitet, so dass eine sehr interessante Position entstand, in der Noetzel nach längerem Nachdenken ein spektakuläres doppeltes Figurenopfer entkorkte, für das er als Kompensation nicht nur einen ungeschützten schwarzen König, sondern auch 5 Bauern, darunter einen weit vorgerückten Freibauern erhielt. Stephan hielt sehr kreativ dagegen und gab Material für eigene Initiative gegen den weißen König zurück, so dass eine extrem spannende und für beide Seiten schwer zu spielende Position entstand, in der – objektiv betrachtet – die Vorteile hin- und her wechselten, so dass eine Punkteteilung sicherlich ein gerechtes Resultat darstellte.
Dieses 5:3 sorgte für den ersten Punktverlust der Gastgeber in dieser Saison, während wir mit 7:1 Punkten den Kontakt zum verlustpunktfreien Tabellenführer Turm Krefeld halten konnten.