Die Woche zwischen Weihnachten und Neujahr ist sicherlich der Zeitraum im Jahr, in dem die meisten Schach-Enthusiasten bei den zahlreichen Turnieren in Deutschland und Europa ihrer Leidenschaft frönen. Neben unseren bei der Deutschen Vereinsmeisterschaft erfolgreichen U14-Mädchen waren auch einige SG-Spieler unterwegs. Den größten Erfolg konnte dabei unser Bundesligaspieler Benjamin Bok feiern, der das Meisteropen des traditionellen Groninger Schachfestivals vom 20.-30.12.2017 gewinnen konnte.
Als Nummer 2 der Setzliste gab der 22jährige zwar frühzeitig ein Remis gegen das niederländische Talent FM Max Warmerdam (2356) ab, kämpfte sich aber mit zwei Siegen, u.a. gegen den Ex-Solinger GM Sipke Ernst (2532), wieder an die Spitze heran. Als vorentscheidend für seinen späteren Sieg erwiesen sich nach zwei Remisen gegen GM Roeland Pruijssers (2543) und den topgesetzten GM Maxim Turov (2618) die beiden anschließenden Siege gegen GM Dmitry Kryakvin (2580) und GM Vojtiech Plat (2567). So reichte Bok in der Schlussrunde ein Remis zum geteilten Turniersieg mit 7/9. Dank der besseren Wertung konnte er sich über 2.500 Euro und den Gewinn von 11 Elo-Punkten freuen.
Nicht ganz zufrieden war Thomas Michalczak als Nummer 36 der Setzliste im Feld der 62 Spieler. Zwar gelang ihm ein Remis gegen FM Nick Maatman (2367), doch er musste auch einige Remisen gegen schwächer bewertete junge niederländische Talente hinnehmen und landete nach 2 Siegen und 3 Niederlagen (u.a. gegen GM Kryakvin und FM Warmerdam) mit 4/9 auf dem 37. Platz genau im Rahmen seiner Elo-Erwartung.
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Endstand Groningen
In Bad Königshofen, wo der örtliche Schachclub vom 27.-30.12.2017 bereits zum 16.Mal sein kleines Weihnachtsopen ausrichtete, wollte Andreas Peschel als Topgesetzter des 22 Spieler umfassenden Feldes seinen im Vorjahr gewonnenen Titel erfolgreich verteidigen. Doch eine frühe Niederlage in Runde 2 sowie zwei weitere Remisen erwiesen sich als zu große Hypothek. Immerhin konnte Andreas in der Schlussrunde dem Turniersieger Timo Helm dessen einzige Niederlage zufügen und schob sich noch auf den 3. Rang, was ihm immerhin noch 100 Euro Preisgeld einbrachte.
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Endstand Bad Königshofen
Helmut Meckel war wie in den Vorjahren beim 6. Wittelsbacher Open vom 27.-30.12.2017 in Kelheim am Start. Das Turnier war mit 121 Akteuren, darunter 4 IM, auch in der Breite stark besetzt, so dass Helmut nur an Position 89 gesetzt war. Durch das beschleunigte Schweizer System startete Helmut mit einem Sieg, musste sich dann aber gegen drei stärkere Gegner geschlagen geben. Am Ende absolvierte er ein »typisches« Open mit Niederlagen gegen die höher gesetzten und Siegen gegen die nominell schwächeren Gegner und landete mit 3/7 auf Platz 80 im Rahmen seiner DWZ-Erwartung und mit leichten Elo-Verlusten.
Das komprimierte Weihnachts-Schach-Programm bevorzugte Friedel Skiber, der wie fast immer beim Weihnachts-Schnellturnier von Bayer Leverkusen am Start war, das am 27.12.2017 bereits seine 39. Auflage erlebte. Das Turnier war mit 59 Spielern (1 GM, 4 IM) sehr stark besetzt, so dass sich Friedel als Nummer 51 der Setzliste natürlich schwer tat. Doch nach 3 Niederlagen zum Auftakt kam er deutlich besser ins Turnier, konnte unter anderem den Leverkusener Uwe Lahm (1950) bezwingen und landete mit 4/9 auf einem guten 42. Platz.