Ein ganz bitteres Déja-Vu erlebte die III. Mannschaft bei ihrer 3:5-Niederlage gegen Tornado Hochneukirch. Vor genau einem Jahr, am 29.01.2017, war man ebenfalls diesem Team im Schachzentrum unterlegen gewesen und hatte seitdem saisonübergreifend nur ein einziges Unentschieden bei sechs Siegen abgegeben. Nun sorgte die mit Abstand schwächste Saisonleistung für eine verdiente Niederlage, nach der die Dritte auf den dritten Platz der Regionalliga zurückgefallen ist.
Nach einem kurzen Remis von Nikolaj Krieg im Duell mit Altmeister Efim Rotstein traf Mannschaftsführer Oliver Kniest eine Fehlentscheidung. In Anbetracht der positionellen Gewinnstellung, über die Ali Erkay in seinem Katalanen frühzeitig verfügte, verzichtete er nach längerer Auszeit auf eine sehr zweischneidige Angriffsfortsetzung, sondern wählte mit Schwarz eine Fortsetzung, nach der seine Stellung sehr schnell völlig verflachte und bald Remis endete.
Leider hatten zwei seiner Teamkollegen in dieser Zwischenzeit jeweils einen Aussetzer gehabt, die sie später unabhängig voneinander von ihren schlechtesten Partien seit Jahren sprechen ließen. Stefan Wickenfeld unterlief in einer minimal besseren Position mit Weiß ein absoluter Blackout, der ihn einen Zentralbauern kostete und zudem in einer positionellen Ruine zurückließ. Zwar leistete er noch etwas Widerstand, musste aber nach nicht einmal drei Stunden aufgeben. Ebenso übel erging es Dirk Schockenbäumer, der durch Zugumstellung von seinem Gegner in eine scharfe Variante der Pirc-Verteidigung gelockt worden war, wo er zunächst ungenau fortsetzte und schließlich ein vielversprechendes Figurenopfer des Weißen zuließ. Dies erforderte bereits höchst präzise Verteidigung, doch Dirk verließ sich fataler Weise auf eine Variante, in der er ein zweizügiges Matt übersehen hatte.
Trotz dieses Zwei-Punkte-Rückstands bestand aber noch Hoffnung auf eine Wende, zumal Ali Erkay seinen Materialvorteil sicher zum Anschlusstreffer verwertete. Zwar hatte Kevin Zolfagharian seine komfortable Position nach erfolgreichen Eröffnungsverlauf mit Schwarz nicht weiter verbessern können, aber Andreas Peschel besaß gewissen positionellen Druck und Stephan Borchert hatte inzwischen seine zuvor sehr verdächtige Stellung in eine klar vorteilhafte Position mit Mehrbauern umgewandelt.
Doch leider ließ sich Stephan von einer inkorrekten, aber sehr wortreich vorgetragenen Remis-Reklamation seines Gegners aufgrund einer vermeintlichen dreifachen Stellungswiederholung aus dem Konzept bringen. Kurz nach der Wiederaufnahme der Partie stellte er seinen Mehrbauern wieder ein, wonach das Endspiel ins Remis verflachte. Ähnlich verlief es in den beiden anderen Partien.
Der sehr routinierte Gegner von Kevin unterband jegliche angestrebten Verwicklungen und wickelte bei reduziertem Material trocken in ein totremises Läuferendspiel zur 4:3-Führung ab. Derweil hatte auch der Gegner von Andreas seinen Raumnachteil durch vielfachen Figurenabtausch beseitigt und ebenfalls ein unverlierbares Läuferendspiel erreicht. Hier versuchte es Andreas im Mannschaftssinne noch mit der Brechstange, doch dies führte erwartungsgemäß nur zu seiner ersten Saisonniederlage, die das 3:5 nach einer wirklich enttäuschenden spielerischen Vorstellung besiegelte.