Unser Karnevals-Open feiert in diesem Jahr bereits seine neunte Auflage. Dabei setzte sich der Trend der letzten Jahre fort, dass bereits mehr als zwei Wochen vor Turnierbeginn die durch die räumlichen Kapazitäten vorgegebene Maximalteilnehmerzahl von 75 Spielern erreicht war und ein Anmeldestopp verhängt werden musste. Insgesamt gab es wieder ungefähr 100 Teilnahmeinteressenten und einige potentielle Nachrücker mussten am Freitag nach Beginn der 1. Runde enttäuscht ohne Teilnahmemöglichkeit die Heimreise antreten.
Zu den Favoriten gehören in diesem Jahr die vier Spieler, welche insgesamt bereits fünfmal das Turnier gewinnen konnten. Unser Zweitliga-Spitzenbrett Jörg Wegerle führt die Setzliste vor dem bisher einzigen Doppel-Sieger (2012 und 2015) FM Michael Coenen und dem zuletzt in glänzender Form befindlichen FM Thomas Michalczak an. Während dieser seine Auftaktpartie mit Schwarz nach nur 25 Minuten gewinnen konnte, musste Titelverteidiger FM Dr. Dmitrii Marcziter bis Mitternacht arbeiten, um nach einem Endspielfehler seines bis dato stark verteidigenden Gegners Noah Ostra doch noch zum vollen Zähler zu kommen.
Somit sorgte zur Freude des Ausrichters die 16jährige Carolin Kublanov für die Überraschung des Tages, indem sie nach starker positioneller Leistung ein verdientes Remis gegen das frühere Bundesliga-Spitzenbrett FM Ulrich Dresen (SF Gerresheim) erzielen konnte.
Carolin steht damit stellvertretend für das traditionell große Kontingent von spielstarken Jugendlichen, die stets beim Karnevals-Open dabei sind. Während Talente wie Timo Küppers (SF Katernberg), Julian Gula und Julius Chittka (beide SF Düsseldorf 75) in diesem Jahr bereits den Topfavoriten das Leben schwer machen können, besticht der jüngste Teilnehmer durch seine Spielfreude und Energie.
Der 9jährige Andreas Gregor Poschadel ist wie im Vorjahr mit seinen Eltern aus Hameln angereist und knöpfte in einer langen Partie dem Routinier Dr. Stefan Flesch, der neben Joachim Görke bei allen 9 Karnevals-Open dabei war, einen halben Zähler ab.
Doch auch die zahlreichen erfahreneren Akteure wollen dem Ansturm der Jugend selbstverständlich standhalten. Zwar mussten sich die beiden ältesten Akteure des Feldes, Helmut Meckel (76) und Eberhard Biessner (75), in der ersten Runde noch ihren stärkeren Gegnern beugen, dafür konnte mit Bernhard Fodor der Routinier überraschen, der dem Austragungszeitpunkt des Turniers stets auch mit passendem Outfit Rechnung trägt.
Diesmal überraschte er mit unkonventiellem Spiel im Stadtderby seinen Gegner Georgios Vranidis (Solingen 1928), der nach einem taktischen Patzer mit einem Remis zufrieden sein musste.
Das Open wird am Samstag ab 10 Uhr mit der ersten Doppelrunde fortgesetzt.