Topfavorit IM Mikhail Zaitsev (SV Bochum 02) hat mit 6½/7 souverän die offene Solinger Schnellschach-Stadtmeisterschaft 2018 für sich entschieden. Mit einem Kurzremis in der Schlussrunde sicherte er den Turniersieg ab. Neuer Stadtmeister als bester Solinger wurde der Siebtplatzierte Andreas Peschel mit 5/7.
Am ersten spielfreien Tag der Fußball-WM hatten sich trotz grandiosem Sommerwetters gleich 47 Akteure im Schachzentrum eingefunden, so dass nicht mehr alle Partien im oberen Turniersaal absolviert werden konnten. So konnten sich die nicht ganz so erfolgreichen Schachfreunde zumindest über deutlich bessere Luft im Untergeschoss erfreuen…
Dagegen entwickelte sich an den vorderen Brettern ein »heißes« und ausgeglichenes Turnier um die Haupt- und Ratingpreise und den Gewinn von Schnellschach-Elo-Punkten. Lediglich der Kampf um den Turniersieg bot in diesem Jahr keinerlei Spannung. In Abwesenheit der stärksten in Solingen wohnhaften Akteure wie Markus Schäfer oder Bernd Schneider war dessen Bochumer Vereinskollege IM Mikhail Zaitsev mit einer Schnellschach-Elo von 2546 eindeutig favorisiert.
In den ersten vier Runden konnte nur FM Michael Berg mit einer ebenfalls makellosen Bilanz mit ihm mithalten, unterlag dann jedoch im direkten Duell der 5.Runde. Nach einem weiteren Sieg gegen Alexander Suvorov ging Zaitsev mit 6/6 und einem Zähler Vorsprung in die Schlussrunde und sicherte sich mit einem Kurzremis gegen Luca Suvorov (SG Porz) den Titelgewinn.
Für Luca kam hierdurch in idealer Form das Glück des Tüchtigen zusammen. In der Vorschlussrunde hatte er in einem ausgeglichenen Endspiel davon profitiert, dass Michael Berg bei einem Gewinnversuch das Risiko zu hoch geschraubt und noch verloren hatte. Diese 1½ Zähler in den beiden Schlussrunden verschafften ihm nach einem starken Turnier mit insgesamt 5½/7 das Polster von einem halben Punkt auf die große Verfolgergruppe mit 5 Zählern.
Da die meisten Duelle an den Spitzenbrettern nach sehr hartem Kampf mit Remis endeten, durfte sich FM Markus Balduan nach seiner Punkteteilung mit Andreas Peschel mit 5/7 dank der besten Buchholz-Wertung noch über den letzten Hauptpreis freuen. Für Peschel (5) reichte dieses Remis zum Stadtmeistertitel. Denn Michael Berg konnte den Widerstand von FM Torsten Cmiel nicht brechen und wurde so zum Unglücksraben des Turniers. Nach seiner starken ersten Turnierhälfte mit 4/4 und den beiden Niederlagen gegen Zaitsev und Luca Suvorov blieb Michael mit 4½ Zählern und der besten Buchholz-Wertung aller Teilnehmer auf Rang 10 hängen, während ihm ein Sieg in der Schlussrunde Platz 3 beschert hätte.
Bei den weiteren Preisen war die Jugend sehr stark vertreten: Alexander Suvorov machte den perfekten Familien-Tag perfekt und landete einen halben Zähler hinter seinem Bruder auf Rang 4, was ihm den Jugendpreis dank der besseren Buchholz-Wertung vor dem punktgleichen Dortmunder Simon Knudsen einbrachte.
Weitere Ratingpreise gingen an die erst 10jährige Yaroslava Sereda (SG Solingen) mit 4/7 und den 14jährigen Idris Asadzade (Königsspringer Leverkusen) mi 3½ Zählern. In der höchsten Ratinggruppe (TWZ unter 2100) durfte sich unser Stammgast Bernd Dahm (SF Katernberg) mit 5 Zählern auf dem 9. Rang über einen Preis freuen, während der vereinslose Alexander Wolf nach über 10-jähriger Schach-Abstinenz mit 4 Punkten ein tolles Comeback feierte.
Nach der Sommerpause starten am 14. September die Titelkämpfe im Turnierschach.