Dank einer perfekten Rückrunde mit fünf Siegen hat Luisa Bashylina zusammen mit ihrer Teamkollegin Svenja Butenandt für das Team Deutschland I mit 19:1 Zählern den erstmals ausgespielten Titel der U12w-Mannschafts-Europameisterschaft gewonnen. Während Butenandt am zweiten Brett herausragende 9½/10 erzielte, konnte Luisa am Spitzenbrett mit 6½ Zählern ebenfalls ein hervorragendes Ergebnis beisteuern. Für die 12-Jährige ist es nach zwei Deutschen-Meistertiteln mit der U14w-Mannschaft und ihrem ersten Deutschen U12w-Einzeltitel im Juni ihr größter Erfolg! Die Schachgesellschaft gratuliert herzlich zu diesem grandiosen Ergebnis!
In der 6. Runde blieben die beiden nach der Hinrunde punktgleich an der Spitze liegenden Mannschaften von Ungarn und Deutschland I auf Augenhöhe. Das deutsche Spitzenteam konnte einen äußerst wichtigen 1½:½-Sieg gegen Deutschland II verzeichnen, nachdem Luisa eine klar schlechtere Stellung gegen Saskia Pohle (1560) zäh und erfolgreich zum Remis verteidigen konnte.
Es folgte das vorentscheidende Spitzenduell gegen die Ungarinnen, in dem die beiden Mädels ihre Turniertaktik erneut perfekt umsetzten. Luisa steuerte mit Weiß erfolgreich den Remishafen gegen WCM Zsoka Gaal (2044) an, bevor sich Butenandt in einem Läuferendspiel durchsetzte und mit diesem Sieg für die alleinige Tabellenführung sorgte.
In der Folge ließen die beiden nichts mehr anbrennen: einem 1½:½-Sieg gegen Deutschland III, bei dem Luisa gegen Margaretha Wagner (1599) remisierte, folgten zwei souveräne 2:0-Erfolge gegen Frankreich und Tschechien, bei denen sie auch ihre persönliche Bilanz noch einmal mit zwei Siegen gegen Juliette Cornileau (1644) und Lucie Fizerova (1598) aufpolieren konnte.
Auch wenn natürlich einige starke Nationen bei dieser EM-Premiere noch nicht dabei werden, zeigten Bashylina und Butenandt perfektes Teamwork und gute Nerven und dürfen sich mit überlegenen 19:1 Zählern völlig verdient Europameisterinnen nennen.
Zu dieser Goldmedaille kamen für die Gastgebernation in Bad Blankenburg noch zwei Bronzeplätze hinzu. Diesen errangen einerseits Fiona Sieber und Jana Schneider in der U18w und andererseits das von Alexander Naumann betreute U18-Team Deutschland I.
Nach dem vierten Sieg in Folge gegen Polen in Runde 5 kam es in der vorletzten Runde zum entscheidenden Duell mit dem einen Zähler Vorsprung aufweisenden Team von Rumänien, das nach spannendem Verlauf etwas unglücklich mit 1½:2½ verloren ging. Damit war die Titelverteidigung unmöglich und die Rumänen hatten den Turniersieg sicher, aber es ging zum Abschluss noch um die Silbermedaille im Kampf gegen die von Rainer Buhmann trainierten Österreicher. In einem kompromißlosen Duell ohne Remisen hieß es schließlich 2:2, was den Österreichern dank der besseren Wertung den zweiten Rang vor Deutschland I und Weißrussland (jeweils 9:5 Zähler) bescherte.
Für unsere frisch gebackene Europameisterin Luisa steht nach einem bisher fantastischen Schach-Jahr 2018 nun der wohlverdiente Sommerurlaub an, bevor dann Mitte August mit der U12w-Einzel-Europameisterschaft in Riga direkt der nächste Höhepunkt wartet.