Dieser Sommer hielt einige Hitze-Rekorde bereit, was auch die Bedingungen bei den unzähligen Sommerturnieren nicht vereinfachte. Offenbar kamen einige unserer Spieler mit diesen besonderen Umständen auch nicht optimal zurecht, da sie bei einigen Open im Juli deutlich unter ihren Möglichkeiten blieben.
Am heftigsten erwischte es Thomas Michalczak, der bisher ein schachlich hervorragendes Jahr 2018 gehabt hatte. Er startete zunächst vom 7.-16.07.2018 in Warschau beim Najdorf-Memorial, das wieder in vier Open-Turnieren ausgetragen wurde. Im A-Open war Tom unter 126 Spielern (14 GM, 13 IM) an Position 46 gesetzt, erwischte einen Fehlstart und hielt sich danach immer im Mittelfeld auf. Doch die häufig unterbewerteten jugendlichen Gegner kosteten trotz solider Bilanz mit 4½/9 auf Platz 73 einige Elo-Punkte.
Aus Polen ging es fast umgehend weiter zum größten Schachfestival Europas ins tschechische Pardubice, das bei seiner 29. Auflage vom 12.-29.07.2018 wieder unzählige Turniere im Schach und vielen anderen Spielen anbot, von denen alleine die Open-Turniere vom 20.-28.07.2018 über 1500 Schachfreunde anlockten.
Hier erlebte Tom im Meister-Open mit 309 Spielern (42 GM, 65 IM) einen unfassbaren Einbruch und musste als Nummer 128 der Setzliste nach unzähligen, ihm selbst unerklärlichen Fehlern in teilweise sehr vielversprechenden Stellungen mit 2/9 und Platz 304 zufrieden sein.
Besser lief es für Kevin Schröder, der mit 4/6 einen guten Start erwischte und dabei unter anderem GM Alexander Zaitsev (2499) mit Schwarz bezwingen konnte. Ein mißglückter Endspurt mit nur einem halben Zähler aus den abschließenden Runden verhinderte jedoch jegliche Normchancen und warfen ihn mit einer 50 %-Ausbeute noch auf Rang 154, etwas unter den nominellen Erwartungen, zurück.
Turnierseite Pardubice
Endstand A-Open
Derweil war Andreas Peschel vom 19.-22.07.2018 im Südharz beim Open auf Schloss Mansfeld am Start, das er im Jahre 2016 bereits einmal gewinnen konnte. Diesmal war er unter 55 Spielern an Position 2 hinter IM Manfred Glienke (2250) gesetzt.
Nach drei Siegen zum Auftakt remisierte er gegen diesen im Spitzenduell der 4. Runde. Doch ein schwacher dritter Turniertag, bei dem er aus zwei Gewinnstellungen nur einen halben Zähler erzielen konnte, warf ihn aus den Preisrängen. So musste er mit 5/7 und dem 7. Platz zufrieden sein.