Zum Auftakt der neuen Saison zeigte sich wieder einmal, dass auch im Schach der Pokal seine eigenen Gesetze hat. Zwei der drei SG-Teams erreichten die 2. Runde des Bezirks-Viererpokals. Doch während die Zweite sich unerwartet mit einem 2:2 bei den SF Lennep geschlagen geben musste, gelang der III. Pokalmannschaft eine große Überraschung. Dank eines Sieges der 11-jährigen Yaroslava Sereda am Spitzenbrett wurde das Verbandsklassenteam von BSW II mit 2:2 aufgrund der besseren Berliner Wertung ausgeschaltet.
Die Dritte profitierte zunächst von den Aufstellungsproblemen der Wuppertaler, die Michael Ehringfeld einen kampflosen Zähler am zweiten Brett bescherten. Von dieser Führung beflügelt spielte Mannschaftsführer Bernhard Fodor stark auf und erreichte gegen seinen über 400 DWZ-Zähler stärkeren Gegner eine Gewinnstellung, die er leider durch einen groben Schnitzer noch zum Verlust verdarb.
Dafür sorgte Yaroslava Sereda in ihrem ersten Mannschaftskampf bei den Erwachsenen für Furore und bestrafte die etwas zu leichtfertige Spielweise von BSW-Routinier Wolfgang Klietsch überzeugend. Damit war das Weiterkommen gesichert und ihr Vater Sergey Sereda konnte seine Niederlage zum 2:2 mit einem Lächeln verkraften.
Auch bei der II. Pokalmannschaft reichte es nur zum 2:2 und leider mit umgekehrtem Vorzeichen bei der Berliner Wertung: Trotz klarer nomineller Überlegenheit an allen Brettern mussten die Solinger dem Kampfgeist der Lenneper Tribut zollen, die völlig verdient in die nächste Runde einzogen. Als Andreas Lux ein Remisangebot annahm, weil er einen Bauern eingestellt hatte, sah alles noch ganz rosig aus: Sowohl Joachim Görke als auch Jan-Hendrik Berents hatten eine Druckstellung auf dem Brett, so dass aus den beiden Spitzenpartien mindestens 1½ Punkte zu erwarten waren. Doch beide Partien kippten: Joachim unterschätzte das Potenzial der gegnerischen Stellung nach einem von ihm angebotenen Damentausch und konnte am Ende froh sein, dass sein Gegner die Partie in eine Stellungswiederholung münden ließ; Jan landete nach einem taktischen Aussetzer in einem verlorenen Endspiel, das sein Gegenüber, wenn auch nicht ganz sicher, doch nach Hause brachte. So leistete die längste Partie des Tages von Dr. Marius Fränzel nur noch Ergebniskosmetik: Marius hatte ein Marshall-Gambit abgelehnt und spielte nach dem zweiten, vollständig berechtigten Remisangebot seines Gegners nur noch aus mannschaftsdienlichen Gründen weiter, wurde aber in einem Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern und je einem Springer am Ende für sein Druckspiel belohnt.
Keine Probleme hatte SG I beim 4:0-Heimsieg gegen die mit dem 2. Bezirksspielleiter Thomas Falk und drei Jugendlichen besetzte Mannschaft von ESG IV. Andreas Peschel und Oliver Kniest siegten mit Weiß im Angriff, während Markus Schmuck und Jan Hobusch mit Schwarz ihre nominelle Überlegenheit gegen ihre zäh verteidigenden Gegner im Endspiel zu vollen Zähler ummünzten.