In der zweiten Runde der Schach-Olympiade durfte sich Markus Ragger trotz der riesigen Anzahl von Partien einer hohen Aufmerksamkeit der Zuschauer sicher sein, denn er traf mit den schwarzen Steinen auf Visvanathan Anand (2771) bei dessen Olympia-Comeback nach 12 Jahren. Vishy demonstrierte ein interessantes Konzept im Italiener und zeigte eine positionelle Meisterleistung, so dass Markus trotz zäher Gegenwehr seine Position nicht halten konnte. Den besten Platz als Beobachter hatte am Nebenbrett Pentala Hariskrishna, der mit Schwarz den neuen österreichischen GM Valentin Dragnev (2507) bezwang und seinen Teil zum 3½:½-Sieg der Inder beitrug.
Damit gehört Indien ebenso wie Deutschland und die Niederlande zu den noch 41 Mannschaften mit 4:0 Mannschaftspunkten. Unsere Nationalmannschaft besiegte Myanmar mit 3½:½, wobei Spitzenbrett Liviu-Dieter Nisipeanu den ersten halben Zähler abgab.
Noch besser ist die Bilanz der Niederlande, die gegen Schottland erneut mit 4:0 siegten. Anish Giri und Loek van Wely siegten jeweils mit Schwarz gegen IM Andrew Greet (2441) und FM Clement Sreeves (2382), wobei Loek, der seinem prinzipiellen Najdorf-Sizilianer trotz gegenteiligen Ratschlags von Teamchef Jan Gustafssson treu geblieben war, bei seinem Turnierdebüt einen bangen Moment überstehen musste. Dafür gelang Erwin L’ Ami ein hübscher stiller Gewinnzug (siehe Bericht) gegen FM Alan Tate (2345).
Für eine kleine Überraschung sorgte das junge norwegische Quartett beim 2:2 gegen das Gastgeberteam Georgien I. Am Spitzenbrett trug Aryan Tari maßgeblich mit seinem Sieg gegen GM Mikheil Mchedlishvili (2607) zum Punktgewinn bei.
Bericht 2. Runde
Ergebnisse Open 2. Runde
Im Damenturnier gab es die erste echte Sensation, da Titelverteidiger Russland sensationell gegen das an Position 31 gesetzte Quartett von Usbekistan mit 1½:2½ unterlag. Auch die deutschen Damen mussten beim 2:2 einen unnötigen Punktverlust gegen Georgien III hinnehmen, nachdem klare nominelle Vorteile an den hinteren Brettern nicht genutzt wurden und Elizabeth Pähtz schließlich noch eine Gewinnstellung zum Verlust verdarb.
Die ägyptischen Damen lieferten ohne Amina Sherif dem deutlich höher eingeschätzten Team von Israel einen harten Kampf, unterlag schließlich aber knapp mit 1½:2½.