Mit einem völlig unerwarteten 4½:3½ gegen die zweite Vertretung des Ratinger SK hat unsere IV. Mannschaft einen perfekten Saisonstart in der Verbandsliga hingelegt und liegt mit 4:0 Zählern sogar an der Tabellenspitze. Zwar kam der Sieg im ersten Heimspiel der Saison etwas schmeichelhaft zustande, doch Mannschaftsführer Joachim Görke lobte vor allem die tolle Kampfkraft seiner ersatzgeschwächten Mannschaft.
Gleich drei Reserveakteure hatte Joachim nach einer wahren Absagenflut am ersten Sonntag der Herbstferien aufbieten müssen, so dass die Gäste mit DWZ-Vorteilen an fast allen Brettern deutlich favorisiert in den Kampf gingen. Zudem hatte Volker Naupold keinen guten Tag erwischt und wurde glatt überspielt, so dass bereits nach zwei Stunden hier ein Rückstand zu verzeichnen war.
Yaroslava Sereda zeigte bei ihrem ersten Einsatz auf Verbandsebene eine souveräne Vorstellung und erreichte mit Schwarz ein komfortables Remis, nachdem die Partie in ein ausgeglichenes Turmendspiel gemündet war. Auch Dr. Stefan Flesch war nach seiner dramatischen Entscheidungspartie in Moers diesmal nicht nach Abenteuern zumute, so dass er ebenfalls nach ca. 3 Stunden remisierte.
Leider hatte Sergey Sereda, der einen Eröffnungsfehler seines Gegners zum Figurengewinn gegen nur zwei Bauern genutzt hatte, zu viel Gegenspiel zugelassen, so dass nun eine Bauernlawine im Zentrum für Ungemach sorgte und er sich kurz vor der Zeitkontrolle in einem verlorenen Turmendspiel wiederfand.
Dafür lief aber in der anschließenden Zeitnotphase alles zu unseren Gunsten. Der Gegner von Andreas Lux hatte eine Figur für zwei Bauern und Initiative geopfert, musste später aber auch noch seine Dame für einige Figuren geben und erhielt nicht genügend Material als Kompensation, so dass Andreas für den Ausgleich sorgte. Noch dramatischer der Verlauf bei Eduard Kushchan, der sich mit seinem Gegner eine Zeitnotschlacht lieferte und mit einer Restsekunde die Zeitkontrolle schaffte, wonach seinem Gegner nur noch die Aufgabe blieb.
Somit stand es nach der Niederlage von Sergey 3:3 und es liefen noch die Partien von Amina Sherif und Joachim Görke. Amina überzeugte in der qualitativ wohl besten Partie des Tages und konnte sich in der fünften Spielstunde in einer sehr komplexen Stellung durchsetzen, nachdem sich ihr Mattangriff schneller als die gegnerische Initiative realisierte.
Durch diesen wichtigen Erfolg sicherte sie zumindest die Punkteteilung, denn Joachim Görke hatte am Spitzenbrett seine ursprünglich minimal bessere Position misshandelt und war in einer klaren Verluststellung gelandet. Doch sein Gegner ließ die konsequenteste Verwertung seiner Vorteile aus, so dass Joachim im ungleichfarbigen Läuferendspiel mit zwei Minusbauern zumindest noch kämpfen konnte. Nach einer weiteren Ungenauigkeit war der Gewinn bereits technisch schwierig, aber noch immer möglich. Allerdings war Joachim’s Gegner über den genauen Stand des Mannschaftskampfes nicht korrekt informiert und forcierte offenbar ein wenig entnervt vom Verlauf der vorherigen Züge die Punkteteilung, so dass wir uns über einen unerwarteten und glücklichen 4½:3½ -Sieg freuen konnten.
Die daraus resultierende Tabellenführung soll am 11.11. beim Gastspiel in Oberbilk verteidigt werden.