Am vierten Spieltag der Regionalliga musste sich die III. Mannschaft erstmals geschlagen geben und ist nun mit 5:3 Zählern ins Mittelfeld der Tabelle zurückgefallen. Wie auch in den letzten 3 Spielzeiten unterlag die Mannschaft mit 3:5 gegen Tornado Hochneukirch, was allerdings nach den gezeigten Leistungen auch in Ordnung ging.
Die Gäste hatten ihre nominell bestmögliche Aufstellung mit nach Solingen gebracht, so dass wir nur als leichter Favorit in den Kampf gingen. Doch der Auftakt verlief noch sehr erfreulich. Nach einem kurzen Schwarz-Remis von Milon Gupta am Spitzenbrett brachte Stefan Wickenfeld uns nach etwa zwei Stunden in Führung. Zwar war ihm die Eröffnung mit Weiß gegen Altmeister Dr. Alexander Ljuboschitz gründlich mißlungen, doch nach einem schwarzen Patzer konnte er plötzlich am Königsflügel entscheidendes Material gewinnen und revanchierte sich so für seine Niederlage in der Vorsaison.
Vor der Zeitkontrolle folgten zwei weitere Punkteteilungen, welche die knappe Führung bewahrten. Markus Schmuck konnte mit Schwarz in einer Damengambit-Struktur bequem ausgleichen. Danach verflachte die Stellung sukzessive in ein Remisendspiel. Deutlich mehr Mühe hatte Oliver Kniest im Duell mit FM Efim Rotstein. Er kam mit Vorteil aus der Eröffnung, wählte dann aber einen verfehlten Plan und konnte sich glücklich schätzen, schließlich ein Damenendspiel mit ungleichfarbigen Läufern trotz Minusbauern noch Remis halten zu können.
Während wir bis dato also über die Punkteausbeute nicht klagen konnten, sollte in der Zeitnotphase alles schief gehen. Kevin Zolfagharian hatte mit Schwarz die gleiche Englisch-Variante wie in der Vorsaison gegen seinen Gegner auf dem Brett und erhielt im Mittelspiel leichten Vorteil, so dass der Weiße sich zu radikalen Maßnahmen mit einem Figurenopfer für drei Bauern entschloss. Objektiv war die Stellung weiterhin besser für Schwarz, aber schwierig zu spielen. In der Zeitnot nahm das Unheil dann seinen Lauf: nachdem Kevin mehrfach nicht das Beste gefunden hatte, setzte sich die weiße Bauernwalze unaufhaltsam in Bewegung, so dass ihm kurz nach der Zeitkontrolle nur noch die Aufgabe blieb und er seine erste Niederlage in einem Mannschaftskampf seit April 2016 (!) hinnehmen musste.
Nicht besser lief es beim anderen Topscorer der letzten Saison, Andreas Peschel. Dieser hatte positionell eine Qualität gegen den schwarzfeldrigen Fianchettoläufer geopfert, fand jedoch keine optimale Aufstellung, um die entstandenen Felderschwächen um den schwarzen Monarchen zu nutzen und landete schließlich in einem aufgrund des materiellen Defizits simpel verlorenen Endspiel. Schließlich musste auch noch Stephan Borchert seinen König umlegen, nachdem er in einer hoffnungslosen passiven Stellung gelandet war, in der er trotz Mehrqualität von den weißen Figuren, insbesondere dem unantastbaren Springer auf f5 so sehr dominiert wurde, dass selbst ein späteres Qualitätsrückopfer keine Entlastung mehr bringen konnte.
Damit war der Kampf entschieden und es passte zum gebrauchten Tag, dass Ali Erkay, der zuvor eine positionelle Musterpartie mit den weißen Steinen in einem Königsinder gespielt hatte, in einem klar gewonnenen Endspiel mit zwei Mehrbauern den letzten Trick übersah und noch ein Dauerschach zum Endstand von 3:5 zulassen musste.