Philipp Nguyen
In seiner letzten Saison im Jugendschach konnte sich Philipp Nguyen zum ersten Mal den Titel des Jugend-Stadtmeisters sichern. Der 19-jährige Student der Medizinischen Physik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf gab lediglich einen halben Zähler gegen Malik Sherif ab und sicherte sich den Turniersieg mit 6½/7 und einem vollen Zähler Vorsprung auf den Stadtmeister der beiden letzten Jahre, Niklas Nink.
Vorentscheidend war dabei natürlich der Sieg im direkten Duell gegen Niklas in der fünften Runde , in das Philipp bereits mit einem halben Zähler Vorsprung auf Nink und Sherif gegangen war, nachdem die beiden in einer dramatischen Partie der 3. Runde gegeneinander remisiert hatten.
So führte Nguyen mit 5/5 vor Sherif (4½) und verteidigte in der Vorschlussrunde mit einem Remis die Tabellenführung.
Seinen ersten Jugendstadtmeistertitel zum tollen Abschluss der Jugendschachlaufbahn ließ sich Philipp danach mit einem klaren Sieg gegen Florian Over in der Schlussrunde nicht mehr nehmen und stellte sein Multitalent auch dadurch unter Beweis, dass er unmittelbar nach Partieende noch zu einem Termin in der Musikschule weitereilte.
Dadurch verpasste er leider die Siegerehrung, bei der wieder einmal die Vielfalt der Jugend-Stadttitelkämpfe deutlich wurde. Die Beteiligung war mit 20 Spielern, darunter erfreulicherweise auch drei vereinslose Akteure, sehr ansprechend und vom gerade 6 Jahre alt gewordenen Dmitrij Sereda bis zu den 19-jährigen »Routiniers« waren alle Altersklassen vertreten.
Die drei Topfavoriten Nguyen, Nink und Sherif landeten schließlich erwartungsgemäß auf den Medaillenplätzen, doch viele junge Talente machten nachhaltig auf sich aufmerksam. So ging Malik Sherif nach seinem Remis gegen Nguyen mit 5/6 und einem halben Zähler Vorsprung auf Nink in die Schlussrunde, erlitt dort aber seine einzige Turnierniederlage gegen Sebastian Hahner.
Dadurch fiel Malik auf den dritten Platz zurück, wurde aber trotzdem ungefährdet U18-Sieger. Die positive Überraschung des Turniers war aber der 14-jährige Sebastian Hahner, der erst seit knapp einem Monat im Verein spielt, durch diesen tollen Schlussrundensieg aber ebenfalls 5 Punkte erreichte und sich sofort den U16-Meistertitel sichern konnte.
In toller Verfassung präsentierte sich Lukas Petschnig, der mit einem Sieg in der Schlussrunde gegen Alexander Wallrodt starke 4½ Zähler erzielte und als Gesamtsiebter U10-Stadtmeister wurde. Ein weiterer Überraschungstitelträger wurde David Beifuß, der sich in seinem ersten Meisterschaftsturnier mit guten 4/7 direkt den U12-Titel holen konnte.
Damit erzielte er einen vollen Zähler mehr als U14-Stadtmeister Samuel Wallrodt, der diesmal vom Fehlen seines langjährigen Konkurrenten Kian Scheidtmann profitierte. Kian befindet sich nach einem Unfall wieder auf dem Wege der Besserung und wir wünschen ihm weiterhin gute Genesung.
Einziger kleiner Wermutstropfen des Turniers war die geringe Beteiligung im Mädchenbereich. Dies soll aber die starke Leistung von Sarah Fetahovic nicht schmälern. Die 10-Jährige spielte ein tolles Turnier und wurde mit 3/7 nicht nur Jugend-Stadtmeisterin, sondern war auch beste vereinslose Spielerin.
Es bleibt zu hoffen, dass die jungen Talente weiter mit Begeisterung beim Schach bleiben, um die Lücke der in der nächsten Saison aus Altersgründen ausscheidenden Spieler wie Philipp Nguyen oder Niklas Nink bald schließen zu können.