In der 5. Runde der 1. Bezirksliga hatte unsere V. Mannschaft die Schachfreunde Anna 88 zu Gast. Die Wuppertaler Mannschaft ist im Vorfeld schwer einzuschätzen, da ihre Spielstärke sehr von der Notwendigkeit von Ersatzgestellungen abhängt. Da unsere Mannschaft aber erstmals in dieser Saison in der Stammbesetzung antreten konnte, die Gäste aber gleich an zwei Positionen Ersatz benötigten, gingen wir als Favorit in den Kampf. Am Ende sollte sich dies mit einem 5½:2½-Sieg bestätigen.
Schon nach knapp 2½ Stunden legte Helmut Meckel an Brett 4 vor. Er hatte einmal mehr mit 1. b4 aufgeschlagen, gegen das sein Gegner einen Aufbau mit d6, e5 und f5 spielte. Doch im Mittelspiel verrechnete er sich und wurde nach einem weitgehenden Figurentausch am Damenflügel von zwei Meckelschen Freibauern überrollt. Und auch Christopher Blomel an Brett 2 griff zu einer alten Spezialität, der Ponziani-Eröffnung. Sein Gegner wählte schon im 6. Zug nicht die beste Variante und wurde musterhaft dafür bestraft: Nach 16 Zügen hatte Christopher zwar nur einen Bauern mehr, aber eine positionell komplett gewonnene Stellung auf dem Brett. Schwarz kämpfte noch bis zum 40. Zug, gab dann aber die hoffnungslose Sache endlich auf. Leider musste nach 3 Stunden Friedel Skiber dann den Anschlusstreffer zulassen: Friedel hatte sich gegen die Englische Eröffnung seines Kontrahenten mit seinem gewohnten Königsindischen Aufbau verteidigt, was auf den Gegner aber nur wenig Eindruck machte. Als es dann zum Abtausch im Zentrum kam, übersah Friedel ein Zwischenschach und hatte so statt der erhofften Mehrqualität nur einen Turm für zwei Figuren bekommen. Sein Gegner macht anschließend kurzen Prozess und blieb mit je einem Läufer und Bauern mehr siegreich. Den alten Abstand von 2 Punkten stellte dann Marius Fränzel an Brett 6 wieder her, der gegen eine Philidor-Verteidigung einen Angriff am Königsflügel aufgebaut hatte, der gegen die nicht ganz präzise Verteidigung des Schwarzen kurz vor dem 40. Zug durchschlug.
Auf 4:1 erhöhte dann noch vor dem Ende der 4. Stunde Jan-Hendrik Berents an Brett 3, der mit Schwarz gegen eine Zukertort-Eröffnung spielte und nach einem Generalabtausch in einem Endspiel mit gleichfarbigen Läufern und einem Mehrbauern landete, das er routiniert zum Gewinn führte. Den Punkt zum Mannschaftssieg lieferte an Brett 8 dann Wolfgang Zimdars, der in einem Bauernendspiel die Stärke seiner zwei zentralen Freibauern in Szene setzen konnte. So liefen noch zwei Partien an den Brettern 1 und 5, die beide unter ähnlichen Vorzeichen standen: In beiden verteidigten die Solinger Spieler mit Schwarz Stellungen mit Minusbauern, am Spitzenbrett Athanassios Vranidis ein Turm- und Läuferendspiel, am anderen Andres Lux ein Endpiel mit Läufer gegen Springer. Während Atha von seinem Gegner Stück für Stück zurückgedrängt wurde und schließlich die Umwandlung eines Bauern nicht mehr verhindern konnte, gelang es Andreas, eine interessante Festung zu errichten, in der die Leichtfiguren beider Seiten damit beschäftigt waren, einen vorgerückten gegnerischen Bauern unter Kontrolle zu halten, der weiße König aber ebenfalls keinen Fortschritt mehr erzwingen konnte, da er seinen Springer gedeckt halten musste. So endete diese einzige Partie mit einem Remis zum 5½:2½ aus Solinger Sicht.
Mit nunmehr 8 Mannschaftspunkten liegt die V. Mannschaft auf Platz 3 hinter den beiden Führenden Wermelskirchen II und OTV, gegen die sie bislang noch nicht gespielt hat. Bereits in 14 Tagen steht das Lokalderby gegen die Mannen des OTV an.