Mit einem hart umkämpften 4½:3½-Erfolg im Lokalderby beim SC Solingen 1928 I konnte die IV. Mannschaft ihr Punktekonto auf 9:3 Zähler schrauben und wahrte damit die Chancen auf einen Platz in der im nächsten Jahr neu formierten Regionalliga, für den mindestens Platz 4 erreicht werden muss.
Bereits seit vielen Jahren sorgen die Verbandsliga-Duelle unserer Vierten gegen die 28er stets für sehr spannende Kämpfe mit offenem Ausgang und dieser Kampf sollte sich nahtlos in die Historie einreihen.
Sehr schnell sorgte Joker Dr. Axel Scheffner bei seinem ersten Saisoneinsatz für die Führung. In einer Reti-Struktur riss er mit Schwarz schnell die Initiative an sich und nutzte die Ungenauigkeiten von Peter Martino-Groß zu einem siegbringenden Königsangriff.
Am Spitzenbrett fand das Theorieduell in der Karlsbader Struktur des Damengambits zwischen Alexander Hobusch und Helmut Busse seine Fortsetzung und endete entsprechend der beidseitigen starken Vorbereitung leistungsgerecht Remis. Der dankenswerterweise kurzfristig als Ersatz eingesprungene Dr. Marius Fränzel hatte leider nicht seinen besten Tag erwischt und gab seinem Gegner Jonas Egel in einem offenen Spanier frühzeitig bequemes Spiel. Nach einer Ungenauigkeit im Mittelspiel führte dies zu einem vehementen schwarzen Königsangriff, der nicht mehr zu parieren war.
Doch nur wenig später stellte Eduard Kushchan den alten Abstand wieder her. Er hatte als Schwarzer in der Königsindischen Verteidigung gegen Georgios Vranidis einen Bauern gewinnen können. Als er im Mittelspiel taktisch noch zwei weitere Bauern erobern konnte, gab sich Georgios in einem hoffnungslosen Turmendspiel geschlagen. Diese Führung konnte Volker Naupold gegen Markus Mrochen ausbauen. Aus einem sizilianischen Morra-Gambit entstand eine sehr kompplizierte Partie, in der Volker schließlich einen schwer zu parierenden Königsangriff initiieren konnte, bevor Markus im 40. Zug die Zeit überschritt.
Doch die 28er kamen postwendend zurück. Ihr Topscorer Dirk Pohle nutzte konsequent ein paar Ungenauigkeiten von Dr. Stefan Flesch und sorgte mit einem erfolgreichen Königsangriff für den erneuten Anschlusstreffer. Wolfgang Steinbach hatte zwar die gesamte Partie über eine leichte Initiative gegen Stefan Hakenberg besessen, doch im Schwerfigurenendspiel waren letztlich keine Fortschritte mehr zu erzielen und es wurde Frieden geschlossen.
Somit wurde der Kampf beim Stande von 4:3 im »Klassiker« zwischen Stefan Speck und Mannschaftsführer Joachim Görke entschieden, die beide bereits über ein Dutzend Turnierpartien gegeneinander ausgetragen haben. Joachim hatte in der Zeinotphase die Qualität für einen Bauern gewonnen. Stefan lehnte jedoch mannschaftsdienlich Remis ab und opferte einen Springer, um einen weit fortgeschrittene Freibauern zur Umwandlung zu verhelfen. Doch Joachim fand ein Verteidigungsmanöver mit seinem Turm, das den Bauerndurchbruch verhinderte, so dass Stefan ins Remis einwilligen musste.
Damit war der glückliche, aber auch nicht unverdiente knappe Erfolg mit 4½:3½ perfekt. In einem Monat, am 17.03.2019, kommt es nun im Schachzentrum zum Duell der beiden punktgleichen Tabellenführer gegen den PSV Turm Duisburg.