In einem sehr kämpferischen und äußerst spannenden Derby ohne ein einziges Remis kam unsere VI. Mannschaft zu einem 4:4 gegen den bisher verlustpunktfreien Tabellenführer SC Solingen 1928 II. Damit liegt die Mannschaft von Stefan Schubert nun mit 11:3 Zählern auf dem dritten Tabellenplatz und kann mit zwei Siegen in den verbleibenden Partien den Aufstieg in die 1. Bezirksliga schaffen.
Die Sechste hatte nach ihrer unglücklichen Auftaktniederlage gegen Remscheid II fünf Siege in Folge eingefahren und ging als geteilter Tabellenzweiter hoch motiviert in das Duell mit Tabellenführer Solingen 1928 II.
Doch der Kampf beginnt äußerst unglücklich. Ausgerechnet die beiden Routiniers Gerd Capelan und Stephan Kaiser hatten nicht ihren besten Tag erwischt und verloren nach taktischen Fehlern im Mittelspiel eine Qualität bzw. eine Figur. Diese Vorgaben nutzten die Malkeit-Brüder zu zwei vollen Zählern und einer komfortablen Führung für die 28er.
Wenigstens konnte Philipp Nguyen seine positionellen Vorteile schrittweise ausbauen und schließlich entscheidendes Material gewinnen. Mit diesem Sieg schraubte Philipp seine Saisonbilanz auf starke 5½/6. Sergey Sereda bewahrte stets leichte Stellungsvorteile und konnte schließlich in ein Leichtfigurenendspiel mit Mehrbauern abwickeln, das er dank seines besseren Läufers zum Gewinn ummünzen und für den Ausgleich sorgen konnte.
Allerdings hatte parallel Mannschaftsführer Stefan Schubert in einem sehr ungünstigen Moment die Öffnung einer zuvor recht abgeriegelten Position zugelassen und war in einem Turmendspiel gelandet, das nicht mehr zu verteidigen war. Somit stand es nach der Zeitkontrolle 2:3 und drei unserer Jugendtalente versuchten den Kampf noch zu drehen.
Die schwerste Aufgabe hatte dabei Yaroslava Sereda, die am Spitzenbrett mit Schwarz gegen den Regionalliga-erfahrenen Robert Jenusch antreten musste. Aus einem Colle-System entstand hier eine Karlsbader Bauernstruktur mit vertauschten Farben, bei der Yaroslava am Damenflügel den typischen Minoritäts-Angriff durchführen wollte. Doch der weiße Königsangriff war schneller, so dass sie eine Qualität geben musste und die Partie nicht mehr halten konnte.
Einen ganz wichtigen Sieg landete dann Niklas Nink, der nach spekulativer Eröffnungsbehandlung mit Schwarz eine ausgeglichene Position gegen Marcel Düxmann erreicht hatte, in dem langwieriges Manövrieren notwendig war. Kurz vor der Zeitkontrolle kam Düxmann vom richtigen Weg ab, was Niklas die Chance zu einem Konter bot, der ihm eine Qualität einbrachte. Diesen Materialvorteil verwertete er im Anschluss zum 3:4.
Nun musste noch Malik Sherif seinen Mehrbauern gegen Dr. Christian Lange verwerten, den er im frühen Mittelspiel gewonnen hatte. Doch die Verwertung war nicht einfach, da in einem Doppelturmendspiel der schwarze Springer den weißen Freibauern blockierte. Doch Malik bewies Geduld, gab seinen Mehrbauern zurück, konnte dafür aber mit seinem König entscheidend in die schwarze Stellung eindringen und sorgte für den umjubelten 4:4-Ausgleich.
Nach diesem insgesamt leistungsgerechten Unentschieden erwartet die Sechste nun ein echtes Endspiel am 28.04.19 im Schachzentrum gegen den Tabellenzweiten Radevormwald, der einen Zähler Vorsprung aufweist. Hier dürfte eine Vorentscheidung um den zweiten Aufstiegsplatz fallen.