Durch einen in Unterzahl hart umkämpften , aber verdienten 5:3-Heimsieg gegen den Radevormwalder SV hat sich unsere VI. Mannschaft an den Gästen vorbei auf den 2. Tabellenplatz geschoben und kann nun am letzten Spieltag den Aufstieg in die 1. Bezirksliga perfekt machen.
Dabei waren die Voraussetzungen nicht einfach gewesen. Die am Vortag frisch gekürte U12-NRW-Meisterin Yaroslava Sereda hatte bereits in den letzten Tagen beim Turnier in Kranenburg mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen gehabt und musste absagen, so dass das Spitzenbrett auf unserer Seite unbesetzt blieb.
Doch die Mannschaft von Stefan Schubert ließ sich von diesem Rückschlag nicht aus dem Konzept bringen und wollte insbesondere die DWZ-Vorteile an einigen der hinteren Bretter zur Geltung bringen. Dies gelang Ingo Kopernok, dessen Gegner direkt in der Eröffnung eine Figur einstellte, was Ingo sicher zum Ausgleich verwertete. Stephan Kaiser nutzte die zu passive Spielweise seines Gegners zu einem Mattangriff und gewann ebenfalls überzeugend in nur 20 Zügen.
Doch leider hatte der in dieser Saison sehr unglücklich agierende Gerd Capelan einen taktischen Blackout und stellte in klar besserer Position inklusive Mehrbauern eine Figur ein, so dass es statt einer komfortablen Führung plötzlich wieder 2:2 hieß. Doch Stefan Schubert brachte das Team zurück auf Sieg-Kurs. In einer überzeugenden Schwarz-Partie häufte er geduldig positionelle Vorteile an, gewann schließlich einen Bauern und konnte im Angriff einen sehr wichtigen vollen Zähler einfahren.
Doch auch dies bedeutete leider noch nicht die Vorentscheidung, denn Niklas Nink, der mit Schwarz in der Eröffnung ohne Probleme ausgeglichen hatte, versuchte ein minimal besseres Leichtfigurenendspiel mit seinem Läufer gegen den weißen Springer zu gewinnen. Dabei erzielte er jedoch keine nennenswerten Fortschritte, so dass er wenig später eine fatale Fehlentscheidung traf. Statt noch länger zu lavieren oder sich mit einem halben Zähler zufrieden zu geben, ließ er den Übergang ins Bauernendspiel zu, das er jedoch falsch eingeschätzt hatte. Wie so oft in diesem Endspieltypus war sein Rechenfehler besonders teuer und er musste eine völlig unnötige Niederlage zum 3:3 quittieren.
Nun war der Kampf wieder völlig offen, denn Uli Grah besaß ein komplexes Mittelspiel mit einer geschlossenen Bauernstruktur, während Philipp Nguyen zwar am Damenflügel einen Bauern einkassiert hatte, sich dafür aber einem sehr gefährlichen Angriff gegen seinen König ausgesetzt sah. Doch in der Zeitnotphase bewahrten beide kühlen Kopf. Uli nutzte eine suboptimale Abtauschoperation seines Kontrahenten zu einem kleinen taktischen Intermezzo, das ihm eine Mehrfigur und wenig später den Sieg einbrachte.
Den Siegtreffer erzielte dann Topscorer Philipp Nguyen, der seinen Gegner mustergültig auskonterte, nachdem dieser nicht die optimale Angriffsführung bei sehr knapper Bedenkzeit hatte finden können. Damit schraubte Philipp seinen Saisonscore auf herausragende 6½/7 und sorgte für das erlösende 5:3.
Damit geht unsere Sechste als Tabellenzweiter mit einem Vorsprung von einem Mannschaftspunkt und drei Brettpunkten auf Radevormwald in den letzten Spieltag. Somit würde ein Sieg und höchstwahrscheinlich auch ein Unentschieden am 02.06. bei BSW V den Aufstieg in die 1.Bezirksliga sichern.