Knapp zwei Wochen nach seinem Sieg bei der Norwegischen Landesmeisterschaft bestätigte Aryan Tari seine starke Form beim Xtracon-Open, dem traditionell stärksten dänischen Turnier, das früher als Politiken-Cup bekannt war. In diesem Jahr waren 368 Teilnehmer, darunter 25 GM und 15 IM, vom 20.–28.07.2019 in dem aus Hamlet bekannten Helsingor am Start.
Aryan erwischte als Nummer 8 der Setzliste mit 4/4 einen guten Start, bevor er gegen das bekannte indische Supertalent Rameshbabu Praggnanandha (2540), der später als alleiniger Turniersieger seinen bisher größten Erfolg feierte, remisierte. Nach einer weiteren Punkteteilung gegen den Dänen IM Kassa Korley (2437), der eine GM-Norm erzielte, besiegte Aryan den früheren WM-Kandidaten GM Johan Hjartarson (2513) und lag nach acht Runden mit 7/8 als Teil eines Trios an der Tabellenspitze.
In den Schlussrunden folgten zwei Remisen gegen GM Gabriel Sargassjan (2681) und GM Allan Stig Rasmussen (2569) und wies mit 8/10 im Pulk der Verfolger von Praggnanandha die beste Wertung auf, was ihm den zweiten Platz einbrachte, der mit umgerechnet ca. 2300 Euro und dem Gewinn von 8 Elo-Punkten versüßt wurde.
Mads Andersen lag nach acht Runden mit 6½ Zählern einen halben Punkt hinter der Spitze, nachdem er u.a. ebenfalls gegen Praggnanandha remisiert hatte. Doch in der 9. Partie erlebte er sein persönliches Waterloo, als er im Prestigeduell gegen seinen langjährigen Teamkollegen in der Nationalmannschaft, GM Allan Stig Rasmussen (2569) nach einem taktischen Blackout frühzeitig die Dame verlor. So verpasste Mads trotz eines Schlussrundensiegs mit 7½/10 eine Top Ten-Platzierung und landete im Rahmen seiner Elo-Erwartung auf Platz 13.
Endstand Xtracon-Open
Turnierseite Xtracon-Open
Parallel nahm unser Neuzugang Jorden van Foreest am großen Schach- und Spielefestival im tschechischen Pardubice teil, das bei seiner 30. Auflage vom 11.–28.07.2019 wieder einmal über 1500 Teilnehmer in den über 50 verschiedenen Turnieren anlockte. Im Meisteropen waren 323 Spieler aus 37 verschiedenen Nationen, darunter 29 GM und 61 IM, am Start und Jorden hoffte als Nummer 3 der Setzliste auf eine Spitzenplatzierung.
Doch bereits in der 1. Runde musste er sich der 15-jährigen Ukrainerin Mariia Berdnyk (2247), die später eine (Herren)-IM-Norm erzielte, geschlagen geben. Nach diesem Fehlstart spielte der junge Holländer jedoch ein starkes Turnier, gab nur noch zwei Remisen mit den schwarzen Steinen ab und landete mit 7/9 noch auf dem geteilten zweiten Rang, einen halben Zähler hinter GM Jurij Stocek (2556).
Nach Anwendung der Buchholz-Wertung landete Jorden auf dem 8. Rang und freute sich zumindest darüber, trotz der Hypothek der frühen Niederlage keine Elo-Punkte verloren zu haben.