Unsere Talente Luisa Bashylina und Melanie Müdder haben die Jugendeuropameisterschaft in Bratislava jeweils mit einem Platz im vorderen Mittelfeld abgeschlossen. Während Luisa in der U14w mit 5½/9 auf dem 25. Platz landete, konnte sich Melanie mit zwei Siegen zum Abschluss in der U16w mit 5/9 noch auf den 35. Platz nach vorne schieben.
Luisa Bashylina konnte ihren Zwischenspurt in der Mitte des Turniers auch in der siebten Runde fortsetzen, als sie die Polin Martyna Wikar (1951) mit einer sehr überzeugenden positionellen Vorstellung bezwingen konnte. Nach ihrer vielleicht besten Partie des Turniers lag sie mit 5/7 auf dem geteilten 7.–12. Tabellenplatz nur einen halben Zähler von der Bronzemedaille entfernt. Somit war klar, dass die vorletzte Runde von enormer Bedeutung für das Endresultat sein dürfte. Folgerichtig entwickelte sich in ihrer Schwarz-Partie gegen die Weißrussin Kseniya Zeliantsova (1875) eine Kampfpartie, in der Luisa im Mittelspiel ein taktischer Aussetzer unterlief, der ihr sofort eine Verluststellung einbrachte.
Nach dieser Niederlage war in der Schlussrunde ein wenig die Luft raus, so dass Luisa mit einem Remis gegen Eva Ruseva (Bulgarien, 1795) das Turnier mit 5½/9 abschloss und damit beste Deutsche in dieser Altersklasse wurde. Zwar kostete sie das Turnier einige Elo-Punkte und wurde der erhoffte Top Ten-Platz verfehlt. Dennoch zeigte sie als Mitglied des jüngeren Jahrgangs ihre inzwischen immense Turnierhärte, die sie im kommenden Jahr wieder zu einem Anwärter auf eine Spitzenplatzierung machen wird, wenn sie im Gegensatz zu dieser Woche ihre Bestform abrufen kann.
Melanie Müdder hatte in der 7. Runde Pech, dass sie nach ihrem Verlust in der vorherigen Runde mit 3/6 gegen die an Nummer 5 gesetzte Rumänin WFM Allesia-Mihaela Ciolacu (2159) antreten musste. Erneut zeigte sie eine gute Vorstellung, doch vor der Zeitkontrolle gewann die Favoritin mit den schwarzen Steinen die Oberhand und fügte Melli ihre zweite Niederlage in Folge zu.
Damit lag sie erstmals im Turnier unter der 50%-Marke, zeigte jedoch eine tolle Reaktion. Zunächst besiegte sie mit den schwarzen Steinen die Litauerin Barbora Maciulaityte (1709) und krönte dann in der Schlussrunde mit einem weiteren vollen Zähler gegen die Französin Estee Aubert (1979) ihr starkes Turnier. So landete sie mit 5/9 auf dem 35. Rang und damit 7 Plätze besser als ihre Setzlistenplatzierung. Dies brachte ihr den Gewinn von 41 Elo-Punkten ein, und es ist zu erwarten, dass sie bei kontinuierlicher Entwicklung in der kommenden Saison erstmals den Sprung über die magische 2000-Marke schaffen wird.
Sowohl Melanie als auch Luisa hat es in Bratislava sehr gut gefallen und sie sind hoch motiviert, auch im nächsten Jahr die Qualifikation für eine internationale Meisterschaft zu schaffen. Wir gratulieren herzlich zu diesem tollen Saisonabschluss.