Mit einem stark herausgespielten 4½:3½-Sieg gegen den SV Wermelskirchen II, der in der Vorsaison erst am letzten Spieltag den Aufstieg in die Verbandsklasse verpasst hatte, gelang unserer VI. Mannschaft ein toller Start als Aufsteiger in der 1. Bezirksliga. Mannschaftsführer Stefan Schubert konnte zum Saisonauftakt personell aus dem Vollen schöpfen und so auch verkraften, dass Niklas Nink am Samstag krankheitsbedingt absagen musste, für den dankenswerterweise Gerd Capelan kurzfristig ins Team rückte.
Doch auch die Gäste kamen fast in Bestbesetzung ins vollbesetzte Schachzentrum und gingen nominell leicht favorisiert in den Kampf. Nach einem Remis von Uli Grah, der mit Schwarz in einer französischen Abtauschvariante komfortablen Ausgleich erlangte, sorgte jedoch Philipp Nguyen für die erste Führung. In einem Najdorf-Sizilianer konnte er den schwarzen König an der Rochade hindern und gewann mit einem hübschen Angriff in 20 Zügen entscheidendes Material. Etwas Glück hatte Gerd Capelan im Duell der Routiniers, da sein Gegner Gerhard Paradies in nur leicht schlechterer Stellung die Züge verwechselte und dadurch die Dame einbüßte.
Schließlich konnte Tim Kondziella in seinem Mannschaftskampf die Führung sogar auf drei volle Zähler ausbauen. In einer mit offenem Visier geführten Kampfpartie gegen Werner Müller drang sein Angriff mit den schwarzen Steinen schneller durch und führte zum Matt. Aber die Gäste kämpften und kamen wieder heran: Malik Sherif agierte gegen die gegnerische Tarrasch-Verteidigung zu ungeduldig und erhielt dadurch selbst eine Bauernschwäche auf d4, die er nur passiv verteidigen konnte. Dies nutzte sein Gegner zu einem Königsangriff, der für den ersten Wermelskirchener Sieg sorgte.
Spannend wurde es, als Friedel Skiber seine großartige Angriffsstellung nicht zu verwerten wusste, sondern seinen Gegner wieder in die Partie kommen ließ und wenig später ausgekontert wurde. Doch selbst bei nur noch knapper 3½:2½-Führung geriet der Mannschaftssieg nicht mehr in Gefahr. Yaroslava Sereda zeigte am Spitzenbrett eine sehr reife Leistung und hielt mit Schwarz gegen den nominell deutlich stärkeren Matthias Poetsch die Stellung immer in der Remisbreite, so dass in einem ausgeglichenen Turmendspiel letztlich leistungsgerecht Frieden geschlossen wurde.
In der letzten Partie des Kampfes hatte sich Stephan Kaiser mit den schwarzen Steinen ein Läuferendspiel mit Mehrbauern erarbeitet, das er risikolos auf Gewinn spielen konnte. In der Schlussposition verzichtete er auf eine vermutlich siegbringende taktische Abwicklung, sondern begnügte sich im Mannschaftssinne mit dem Forcieren eines Remis durch Zugwiederholung, womit der erste Saisonsieg mit 4½:3½ perfekt war.
Am 29.09. möchte die Sechste in Neviges die nächsten Punkte für den Klassenerhalt einfahren, was mit einer ähnlich guten Leistung sicherlich möglich ist.