In Spiellaune präsentierte sich die IV. Mannschaft zum Auftakt der neu formierten Regionalliga. Gegen das ersatzgeschwächte Team des SV Dinslaken II, das bereits in der Vorsaison in dieser Liga vertreten gewesen war, gab es einen absolut ungefährdeten und selbst in dieser Höhe nicht unverdienten 6½:1½-Sieg, der der Mannschaft von Joachim Görke zumindest für drei Wochen den Platz an der Tabellenspitze beschert.
Nach über 20 Jahren ist unsere Vierte zurück in der Regionalliga und ging entsprechend hochmotiviert und mit einer guten Besetzung in den Kampf. Da die Gäste zudem ihre beiden Spitzenbretter und insgesamt drei Stammspieler ersetzen mussten, lag die Favoritenstellung bei uns.
Dirk Rittmann konnte lange Zeit leichte positionelle Vorteile gegen die gegnerische Aljechin-Verteidigung konservieren und einen gefährlichen Freibauern bilden, doch die ungleichfarbigen Läufer verschafften seinem Gegner im Turmendspiel stets genügend Potential, um die Partie in der Remisbreite zu halten. Dafür sorgte Volker Naupold wenig später für die Führung, nachdem er mit seinem weit vorgerückten Freibauern entscheidendes Material gewinnen konnte.
Eduard Kushchan wählte gegen das gegnerische Wolga-Gambit eine scharfe Variante, die in haarsträubenden Verwicklungen endete. Hier spielte Eduard seine taktische Stärke aus und ließ den gegnerischen König trotz zahlreicher Abtäusche niemals aus dem Angriff entkommen. Bei dieser komfortablen Führung konnte Joachim Görke seine Partie, in der mit Schwarz stets minimal schlechter gestanden hatte, nach vollständig erlangtem Ausgleich beruhigt Remis geben. Es folgte eine weitere Punkteteilung von Ali Erkay, dessen mikroskopische Vorteile in einem Läuferendspiel nicht für einen vollen Zähler ausreichten.
Für die endgültige Entscheidung sorgten dann die Spitzenbretter: Ralph Blasek schnappte sich im frühen Mittelspiel optimistisch einen Bauern, für den sein Gegner einige Kompensation erhielt. Doch in den resultierenden Verwicklungen behielt Ralph die Übersicht, verteidigte sich korrekt und wickelte in ein gewonnenes Endspiel ab. Spektakuläre Stellungsbilder gab es auch am Spitzenbrett zu bewundern, wo der Gegner von Alexander Hobusch alles auf einen Königsangriff setzte, während Alex in der anderen Bretthälfte durchbrach und schließlich mit einigen hübschen Grundreihenmotiven den vollen Zähler erreichte.
Zum Abschluss verwertete Dr. Stefan Flesch langfristig und geduldig seine positionellen Vorteile mit den schwarzen Steinen und sorgte damit für einen unerwartet hohen 6½:1½-Erfolg. Mit dem Schwung der Tabellenführung geht es am 29.09. zu den Schachfüchsen Kempen, wo eine Revanche für die Niederlage in der vergangenen Saison angestrebt wird.