Am zweiten Tag des FIDE-Weltcups gelang Surya Shekhar Ganguly der benötigte Sieg zum Ausgleich gegen GM Vladimir Fedoseev (2664). Dagegen kam Aryan Tari in seiner Weiß-Partie gegen GM Samuel Sevian (2654) nicht über ein Remis hinaus und muss nach der ersten Runde die Heimreise antreten. Anish Giri und Pentala Harikrishna erreichten mit 2:0-Siegen die nächste Runde.
Der besondere Reiz des Weltcups mit seinem KO-Modus besteht natürlich in der hohen Bedeutung, die jeder Fehler haben kann, da bereits eine Niederlage das Ausscheiden bedeuten kann. Surya Ganguly und Aryan Tari konnten nach ihren gestrigen Niederlagen zumindest auf den Vorteil der weißen Steine hoffen, um noch den Ausgleich und den damit verbundenen morgigen Tie Break zu erreichen.
In dieser Situation unter Siegzwang wählten beide heute unterschiedliche Strategien. Aryan versuchte in einer Slawisch-Struktur, die Partie mit einem frühen g4-Vorstoß zu verschärfen, konnte aber gegen den solide agierenden Sevian niemals etwas Substantielles erreichen und stellte nach 39 Zügen seine Gewinnbemühungen ein.
Ganguly legte die Partie gegen den russischen Vize-Meister von 2017 sehr langsam an und hoffte in einer Reti-Struktur auf kleine langfristige Vorteile. Dieses Vorgehen zahlte sich aus, denn in der Zeitnotphase verteidigte Fedoseev nicht optimal, so dass Ganguly ein Endspiel mit Turm, Läufer und einem Bauern gegen Turm und drei Bauern erreichte, was er nach Überwindung der technischen Schwierigkeiten zum Sieg führte.
Parallel behielt Pentala Harikrishna in seiner Weiß-Partie gegen GM Yuri Gonzalez Vidal (2552) die Stellung immer unter Kontrolle und wandelte seinen Endspielvorteil schließlich zum zweiten Sieg um. Auch Anish Giri konnte seine zweite Partie mit Schwarz gegen FM Rahman Mohammad Fahad (2250) souverän gewinnen und hat dadurch ebenso wie Hari morgen einen Ruhetag.