Obwohl unsere V. Mannschaft mit nur sieben Spielern zum OSC Rheinhausen aufbrechen musste, kehrte sie mit einem 5½:2½-Sieg und der geteilten Tabellenführung nach Solingen zurück. Freigelassen werden musste leider Brett 2, da Dr. Hajo Boschek am Morgen wegen einer akuten Erkrankung seinen Einsatz absagen musste. Ihm sei auch auf diesem Weg noch einmal eine rasche Besserung gewünscht.
Den Ausgleich aber stellte nach nur etwas mehr als einer Stunde an Brett 7 Jan-Hendrik Berents her, der seinen noch jungen Gegner im frühen Mittelspiel überspielte und ihm die Dame und einen Bauern im Tausch für einen Turm abnahm. Es folgten zwei korrekte Unentschieden: Dr. Marius Fränzel hatte an Brett 5 Remis angeboten, als sich die ohnehin nur leichten weißen Stellungsvorteile verflüchtigt hatten, und Wolfgang Steinbach erhielt an Brett 4 ein Remisangebot in einer beidseitig perspektivlosen Stellung.
Die Führung aber erzielte an Brett 3 Helmut Meckel, der aus einer Orang-Utan-Eröffnung heraus in einem offenen Mittelspiel mit Raumvorteil herausgekommen war. Sein Gegner entschloss sich zu radikalen Maßnahmen und ließ für einen Angriff auf Helmuts Königsstellung einen Läufer stehen. Helmut schätzte den Angriff richtig ein, nahm mit seiner Dame den Läufer und unter Schachgebot einen zusätzlichen Bauern und verteidigte anschließend mit ihr erfolgreich seine Königsstellung. Er profitierte schließlich wenige Züge später von einem taktischen Patzer seines Gegners und kassierte den vollen Punkt. Fabian Beyer lieferte einen weiteren halben Punkt ab, da er zwar einen Mehrbauern besaß, sich dieser Vorteil aber in einem Endspiel mit jeweils einem Turm und dem weißfeldrigen Läufer nur schwer hätte realisieren lassen. Unnötig schwer machte es sich an Brett 6 Andreas Lux, der seine Gegnerin in eine komplett passive Stellung zurückgedrängt hatte. Nach einem Scheinangriff auf seine Dame verpasste Andreas ein Matt in 4 und musste noch fast 20 Züge arbeiten, um endlich seinen Bauernvorteil durchzusetzen.
Die längste und spannendste Partie aber spielte an Brett 1 Athanassios Vranidis: Er kämpfte gegen eine Benoni-Verteidigung und konnte seinen Gegner früh erheblich unter Druck setzen. Der verteidigte sich jedoch einfallsreich und zäh und übernahm im fortgeschrittenen Mittelspiel sogar zeitweilig die Initiative. Doch Atha ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, parierte alle Angriffsversuche und konnte schließlich nach beinahe 6 Stunden Spielzeit seinen Vorteil durchsetzen.
Mit diesem schönen Sieg setzte sich die Fünfte als Aufsteiger gleich an die Tabellenspitze und signalisierte ihren Willen, sich in der Verbandsklasse zu behaupten. Am 13.10. geht es daheim gegen die SG Neuss weiter.