Nach einer extrem schwachen Leistung konnte sich unsere I. Pokalmannschaft in der Zwischenrunde des Bezirks-Viererpokals nach einem 2:2 erst im Blitzentscheid gegen die SF Lennep durchsetzen, die in der 2. Bezirksliga aktiv sind.
Wieder einmal zeigte sich, dass auch im Schach der Pokal offenbar seine eigenen Gesetze besitzt. Trotz eines Übergewichts von durchschnittlich 300 DWZ-Punkten avancierte der Kampf gegen die Gäste aus Lennep zur Zitterpartie. Diese demontrierten damit wieder einmal ihren Ruf als Pokalspezialisten, nachdem sie sich im Jahr 2014 bereits einmal als Bezirksklassenteam für die NRW-Ebene qualifiziert und auch im Vorjahr unser zweites Pokal-Team bezwungen hatten.
Dabei hatte der Kampf relativ erwartungsgemäß begonnen: Eduard Kushchan gewann am dritten Brett in einer taktischen Abwicklung einen Bauern und wickelte ins gewonnene Bauernendspiel ab. Doch an den vorderen Brettern taten sich Stephan Borchert und Oliver Kniest sehr schwer, so dass Jan-Hendrik Berents zunächst auf Weisung des Mannschaftsführers ein Remisangebot ablehnte.
Letztlich konnte Stephan in einigen taktischen Komplikationen eine Figur gewinnen, für die sein Gegner aber einige Bauern erhielt. Doch im Endspiel konnten diese zuverlässig blockiert und der volle Zähler eingefahren werden. Doch trotz des 2:0 blieb der Kampf spannend. Am Spitzenbrett hatte Oliver Kniest fahrlässig auf Verwicklungen gespielt und seinen Gegner zu einem Qualitätsopfer provoziert, durch das Ollis Königsstellung massiv geschwächt wurde. In den Komplikationen fand sein Kontrahent aber nicht das Beste, sondern erlaubte einen nicht zu komplizierten Konter, der zum schwarzen Sieg geführt hätte.
Doch Olli ließ auch diese Chance verstreichen und wurde für seine oberflächliche Spielweise von seinem Gegner, der in der Folge eine tolle Angriffspartie zeigte, mustergültig bestraft. Parallel war auch Jan-Hendrik am vierten Brett in die Defensive geraten und verlor gegen seinen voll auf Angriff setzenden Gegner in Zeitnot eine Figur, so dass nach knapp vier Stunden die riesige Überraschung und der 2:2-Ausgleich perfekt war.
Den aufgrund der bei vier Weiß-Siegen identischen Berliner Wertung notwendige Blitz-Stichkampf konnten wir dann recht ungefährdet mit 3:1 gewinnen, lediglich der völlig indisponierte Olli unterlag trotz einer Mehrfigur nochmals.
Somit steht das Pokalteam nach dieser Zitterpartie im Viertelfinale, wo sie am 27.10. bei ESG II antreten muss. Unseren Gästen aus Lennep auf diesem Wege noch einmal ein Kompliment für ihre sehr starke Leistung!