Nach dem erfolgreichen Saisonstart gegen Wermelskirchen II musste sich die VI. Mannschaft bei ihrem ersten Auswärtsspiel in der 1. Bezirksliga mit 3:5 bei den Schachfreunden Neviges geschlagen geben. Niklas Nink berichtet aus Neviges:
Am zweiten Spieltag fanden sich in Neviges zwei nominell etwa gleich starke Mannschaften ein. Die Partien gingen von da an sehr unterschiedlich zügig voran. Deutlich zu schnell ging hierbei Niklas Nink am zweiten Brett vor. Er übersah, nachdem er mit Schwarz gut aus der Eröffnung gekommen war, ein Qualitätsopfer. Dieses spielte sein Gegner routiniert weiter, sodass Niklas bereits nach zwei Stunden aufgeben musste.
Währenddessen hatte sich Mannschaftsführer Stefan Schubert aus einer kniffeligen Stellung, in die er geraten war, weil er ein frühes Schach gegen seinen König erlaubte, gut herausgearbeitet. Ausgerechnet als er dann seinen König endgültig in Sicherheit bringen konnte, entschied er sich jedoch aufgrund eines vermeidlichen Bauernverlusts dafür, seinen König in der Mitte zu belassen. Dies wurde durch einen taktischen Konter seines Gegners, der mit einem Damengewinn geendet hätte, bestraft, weshalb auch Stefan die Hand über das Brett reichen musste.
Der Kampf schien schon weitgehend zu Gunsten der Gastgeber gelaufen. Mannschaftsführer Stefan Schubert rief aber dennoch voller Kampfgeist Yaroslava Sereda dazu auf, das Remisangebot ihres Gegners abzulehnen. Sie hatte sich in der Eröffnung massig Zeit gelassen, dafür aber eine angenehme Stellung erhalten. Die weiteren laufenden Partien kippten auch tatsächlich zu diesem Zeitpunkt in unsere Richtung. Es kam wieder Hoffnung auf einen zählbaren Erfolg auf.
Tim Kondziella hatte mit den weißen Steinen eine ruhige Partie gespielt, um seinem Gegner den Vortritt zum ersten Fehler zu lassen. Dieser übernahm auch bald die Initiative und glaubte an einen sicheren Turmgewinn. In aller Ruhe gab ihm Tim jedoch zu verstehen, dass er diese Rechnung ohne seine Grundreihe gemacht hatte. Den Materialgewinn münzte Tim sicher zu einem Sieg um. Denkbar ungünstig war allerdings, dass Malik Sherif in ausgeglichener Stellung eine gegnerische Kombination übersah, die ihn eine Figur und dadurch auch die Partie kostete.
Bei diesem Stand von 3:1 für unsere Gegner lehnte Stephan Kaiser in ausgeglichener Stellung routiniert die mehrfachen Remisgebote seines Gegners ab. Er spielte seine Stellung aktiv weiter und wurde dafür dank einer immer weiter in seine Richtung kippende Stellung mit einem ganzen Zähler belohnt.
An Brett sechs schwanke die Partie stets zwischen einer Gewinnstellung für Weiß und einer für Schwarz. Friedel Skiber zog aber am Ende dieses verwickelten Kampfes leider den Kürzeren. Er spielte ein verlorenes Endspiel noch lange mit Kampfgeist weiter. Doch nach etlichen Zügen besann sich sein Gegner dann doch seiner Endspielkenntnisse und sicherte sich den verdienten Sieg.
An den verbleibenden Brettern kämpften Uli Grah und Yaroslava Sereda ehrgeizig weiter. Yaroslava hatte allerdings in der Zeitnotphase in eine schlechtere Stellung abgewickelt. Uli gewann eine Figur, diese ließ sich aber leider trotz optimalem Spiel nicht zu einem vollen Zähler ummünzen, sodass sich auf Remis geeinigt wurde.
Der Gegner von Yaroslava nahm den dadurch gesicherten Mannschaftssieg zum Anlass, in sicherlich besserer Stellung ein freundschaftliches Remis zu bieten und den Kampf so mit einem 5:3 zu beenden.
Niklas Nink