Mit einer deutlichen 2:6-Niederlage aus durchweg originellen Partien kehrte unsere V. Mannschaft vom Niederrhein zurück. Dabei konnte Fabian Beyer am 8. Brett nach knapp drei Stunden, aber 67 Zügen den einzigen vollen Punkt einfahren. Er hatte aus einer Sizilianischen Verteidigung heraus rasch ein Endspiel mit Läufer und einem zentralen Freibauern gegen Springer erreicht, das er konsequent zum Gewinn brachte.
In der nächsten halben Stunde gingen auch die Partien an den Brettern 7 und 6 zu Ende: Wolfgang Zimdars hatte in einer geschlossenen Stellung, in der bislang nur zwei Figurenpaare abgetauscht waren, einen taktischen Aussetzer und stellte durch einen gegnerischen Springerabzug seine Dame ein. Andreas Lux kämpfte gegen eine Art Sizilianisches Flügelgambit (3. b4), aus dem sich eine beiderseits fantasievoll gespielte Partie entwickelte, die Andreas aber genau wie sein Nebenmann durch einen Springerabzug mit Schach und Damengewinn verlor.
Nur eine halbe Stunde später folgten zwei Remisen direkt aufeinander: An Brett 3 hatte Helmut Meckel einmal mehr mit seinem geliebten Orang-Utan eröffnet; sein Gegner verteidigte sich zuerst sehr zurückhaltend, so dass Helmut bereits im 8. Zug eine geschlossene Bauernwalze von b4 bis nach f4 aufgebaut hatte. Diese Formation brach Schwarz mit einem Springeropfer für zwei der Bauern auf, und es entwickelte sich eine offene Partie mit beiderseitigen Chancen, die schließlich in einer Zugwiederholung in einer spannungsgeladenen Stellung endete. Am Spitzenbrett spielte Athanassios Vranidis gegen eine Nimzo-Indische Verteidigung; in der resultierenden komplett geschlossenen Stellung konnte keiner der beiden Kontrahenten noch auf irgend eine Form von aktivem Spiel hoffen, so dass die Punkteteilung nur konsequent war.
Leider gingen die drei verbliebenen Partien für die Solinger verloren: An Brett 2 hatte Dr. Hajo Boschek gegen eine Bird-Eröffnung ein vollständig ausgeglichenes Endspiel mit gleichfarbigen Läufern erreicht, dass er 22 Züge lang problemlos im Gleichgewicht hielt. Dann tauschte er bei noch zwei verbliebenen Bauern auf jeder Seite leider die Läufer und musste anschließend feststellen, dass sein König klassisch austempiert werden konnte. Wolfgang Steinbach hatte bereits in der Eröffnung daneben gegriffen und das Eindringen der gegnerischen Dame auf seinem Königsflügel zugelassen. Mit fünf gegen acht Bauern spielte er anschließend in der Hoffnung auf einen gegnerischen Fehler verbissen weiter, der sich aber nicht einstellen wollte. Und auch Dr. Marius Fränzel hatte Eröffnungspech, das ihn allerdings nur einen Bauern kostete. Gegen das etwas schablonenhafte Spiel seines Gegners kam er aber in die Partie zurück, doch nachdem er leider auch noch einen Figurengewinn übersehen hatte, musste er gegen die umsichtige Verteidigung seines Gegners letztlich die Waffen strecken.
Mit nun 2:4 Mannschaftspunkten liegt die V. auf Platz 7 der Tabelle und sollte am 15.12. die Gelegenheit nutzen, gegen den derzeitigen Tabellenletzten, den Oberbilker SV, wieder zu punkten.