Am zweiten Spieltag der NRW-Jugend-Liga musste unsere U20 I-Mannschaft eine etwas unglückliche 11:13 (2½:3½)-Niederlage gegen den Aufstiegsfavoriten SG Kaarst hinnehmen. Während die Gastgeber ihre Bestbesetzung an die Bretter brachten, mussten wir aufgrund einer Terminkollision leider auf Spitzenbrett Daniel Savchenko verzichten, so dass die Kaarster nominell favorisiert waren.
Leider misslang ausgerechnet Luisa Bashylina, die am Vortag beim Schnellturnier in Witten noch überzeugt hatte, die Eröffnung, so dass sie mit Schwarz frühzeitig zwei Figuren gegen einen Turm verlor. Daneben bereitete Mannschaftsführer Rafael Müdder der gewohnt Bedenkzeitverbrauch bei Yaroslava Sereda und Dana Berelowitsch gewisse Sorgen, auch wenn beide durchaus gute Stellungen aufwiesen.
Leider verrechnete sich Zheheng Ding bei einer taktischen Abwicklung, was ihm einen Bauern kostete, den er nicht mehr wieder sah. Zwar leistete er noch hartnäckigen Widerstand, konnte aber die Niederlage nicht verhindern. Dafür zeigte der kurzfristig als Ersatz eingesprungene Sebastian Hahner ein famoses Debüt in der NRW-Liga. Mit den schwarzen Steinen übernahm er im Mittelspiel die Initiative, gewann schließlich Material und zeigte im Vergleich zum Vortag, wo er bei der Jugend-Bezirks-Meisterschaft noch eine Gewinnstellung zum Verlust verdorben hatte, diesmal keine Konzentrationsmängel bei der Verwertung. Verdienter Lohn war ein Sieg zum 1:1-Ausgleich.
In den übrigen Partien ging es in die Zeitnotphase, die unterschiedliches Schlachtenglück für unsere Jugend bereit hielt. Leider verlor Dana in großer Zeitnot die Kontrolle über ihre Stellung und musste schließlich zu viel Material geben, um die Partie noch halten zu können. Dafür spielte Yaroslava ihre positionellen Vorteile aus und sorgte für den zweiten Solinger Sieg. Die Partie von Melanie Müdder am Spitzenbrett blieb stets komplex und sie hätte vielleicht an einer Stelle Vorteil erlangen können. Letztlich landete sie aber in einem ausgeglichenen Endspiel, in dem keine Seite mehr realistische Gewinnversuche machen konnte.
Somit stand es 2½:2½ und es lief nur noch die Partie von Luisa, die weiter tapfer darum kämpfte, ihre Stellung noch halten zu können. Auch ihr Gegner tat sich bei der technischen Verwertung seines Materialvorteils extrem schwer, konnte diesen aber letztlich nach 5½ Stunden Spielzeit doch zum Sieg verwerten, so dass das 11:13 (2½:3½) perfekt war.
Unsere U20 feiert in einem vorverlegten Kampf gegen die SG Porz III am 01.12.2019 ihre Heimpremiere im Schachzentrum und will sich dort mit einem Sieg wieder in Richtung der oberen Tabellenregionen orientieren.