In einem spannenden Kampf zweier nominell ähnlich stark besetzter Mannschaften konnte unsere VI. Mannschaft sich mit 5:3 gegen die Gäste von Tornado Wuppertal durchsetzen. Damit weist die Mannschaft von Stefan Schubert als Aufsteiger die sehr erfreuliche Zwischenbilanz von 4:2 Punkten in der 1. Bezirksliga auf.
Der Kampf begann durch die Ansetzung am Volkstrauertag zur ungewohnten Startzeit um 13.00 Uhr und es entwickelte sich ein spannendes Duell, das erst in den Abendstunden entschieden wurde. Die Gäste mussten einen kurzfristigen Ausfall verkraften, so dass Tim Kondziella zu einem kampflosen Sieg kam.
Trotz dieser nominellen Unterlegenheit übernahmen die Gäste schnell die Initiative, denn Stephan Kaiser, der mit Schwarz in der Eröffnung bequemen Ausgleich erlangt hatte, erlaubte sich im Mittelspiel eine unglückliche Umgruppierung seiner Figuren, durch die sein Gegner bei geöffneter f-Linie entscheidenden Druck mit Turm und Läufer gegen den Punkt f7 aufbauen konnte, was wenig später zu entscheidenden Materialverlusten führte. Ebenso düster sah es bei Friedel Skiber aus, dem mit Weiß bereits in der Eröffnung eine Qualität abhanden gekommen war. Schließlich sammelte sein Gegner mit seiner Dame weitere Bauern am Damenflügel ein, erlaubte dabei aber zumindest einige taktische Tricks. Einen davon konnte Friedel wenig später dazu nutzen, eine glatte Verluststellung in einen vollen Zähler umzuwandeln, nachdem sein Gegner statt des richtigen Verteidigungszuges eine Alternative gewählt hatte, welche neben der Dame noch weiteres Material kostete.
Im Gegensatz zu diesem sehr schmeichelhaften vollen Zähler war der Sieg am Spitzenbrett eine sehr deutliche Angelegenheit. Routinier Dieter Wegner probierte es gegen die sizilianische Verteidigung von Yaroslava Sereda mit einem Naturschach-Angriff, der jedoch sehr überzeugend widerlegt wurde. Bereits nach 13 Zügen befanden sich die weißen Figuren alle in der Defensive und wenige Züge später besaß Yaroslava klare materielle Vorteile, die sie souverän in einen Sieg umwandelte.
So wurde bei einem Zwischenstand von 3:1 die Zeitkontrolle passiert. Dabei hatte Malik Sherif etwas Glück, dass sein Gegner eine Chance im Endspiel nicht nutzte. Malik hatte mit Weiß aus der Eröffnung nichts herausgeholt und dann taktische Verwicklungen angezettelt, aus denen er aber mit einem Minusbauern hervorging. Das entstandene Turm- und Läuferendspiel verteidigte er gut, wollte dann aber mit einer kleinen Kombination den Minusbauern sofort zurückgewinnen. Dies hätte sein Gegner zum Übergang in ein gewonnenes Bauernendspiel nutzen können. Doch er präferierte das Turmendspiel, das schnell im Friedensschluss endete.
Dafür kamen die Gäste kurze Zeit später zum Anschlusstreffer, nachdem Stefan Schubert seine klar vorteilhafte Position, in der sein Gegner zu völliger Passivität verurteilt war, dadurch verdorben hatte, dass er ihm unnötig aktives Gegenspiel einräumte. So landete er schließlich in einem schlechteren Endspiel, das nicht mehr zu halten war. Für den erlösenden Siegtreffer sorgte dann stattdessen Topscorer Philipp Nguyen, dessen Eröffnung gegen den Najdorf-Sizilianer seines Gegners zwar mißlungen war, da dieser deutlich zu viel Material für die von Philipp eroberte schwarze Dame erhielt. Aber nach einem taktischen Versehen des Schwarzen konnte Philipp seine Dame mit Zinsen zurückopfern und in ein Turm- und Läuferendspiel mit zwei Mehrbauern abwickeln, das er dann souverän in einen vollen Zähler ummünzte.
Den Abschluss bildete die Partie von Uli Grah, der mit Schwarz in einer Französisch-Abtauschvariante unproblematisch ausgleichen konnte. Nach weiteren Figurenabtäuschen mündete die Position schließlich in ein Schwerfigurenendspiel, in dem keine Seite entscheidende Fortschritte machen konnte, so dass ein Remis zum Endstand von 5:3 das leistungsgerechte Ergebnis war.