Nur einen Tag nach dem Ende der Jugend-Bezirksmeisterschaften mit zwei Meistertiteln sorgte unsere Jugendabteilung erneut für Freude. Bei der Heimpremiere in der Jugend-NRW-Liga kam unser U20 I-Team zu einem unerwartet deutlichen 17:7 (5½:½) gegen die SG Porz III. Damit liegt die Mannschaft mit zwei Siegen aus drei Partien auf dem geteilten dritten Platz in der Liga.
Da in unserer Mannschaft diesmal Dana Berelowitsch wegen schulischer Verpflichtungen nicht zur Verfügung stand, ergab sich die interessante und höchst seltene Situation, dass beide Teams mit jeweils drei Mädchen und drei Jungs besetzt waren.
Die erste Runde in diesem spannenden Geschlechterduell ging nach ungefähr zwei Stunden an die Herren der Schöpfung, denn Zheheng Ding nutzte in leicht besserer Position eine Ungenauigkeit seiner Gegnerin, um bei reduziertem Material mit seinem Turm entscheidend auf der siebten Reihe einzudringen, was ihm großen Materialvorteil und den vollen Zähler bescherte. Melanie Müdder kam mit Vorteil aus ihrer schottischen Eröffnung und nutzte ihren Raumvorteil zum Beginn eines gefährlichen Königsangriffs, der nach 25 Zügen stilecht mit einem Matt auf g7 endete.
Die anderen vier Partien dauerten deutlich länger und gingen allesamt über die Zeitkontrolle. Am dritten Brett entwickelte sich aus einem c3-Sizilianer eine französische Tarrasch-Struktur, in der Luisa Bashylina mit den schwarzen Steinen dank geduldiger positioneller Manöver schrittweise ihre Stellung verbesserte. Kurz vor der Zeitkontrolle konnte sie einen Freibauern auf der dritten Reihe etablieren, durch den die gegnerischen Figuren so gebunden waren, dass Luisa kurz danach auf 3:0 erhöhen konnte. Unser Siegtreffer kam dann etwas glücklich zustande: Im einzigen Mädchen-Duell des Kampfes stand Yaroslava Sereda mit Schwarz stets etwas schlechter und musste um Ausgleich kämpfen, als ihre Gegnerin noch im Blitzmodus im 41. Zug ein taktisches Ablenkungsmotiv übersah und dadurch ihre Dame gegen einen Turm einbüßte. Malik Sherif verrechnete sich in einer für ihn leicht vorteilhaften Reti-Struktur, was seine Gegnerin zum Bauerngewinn nutzen konnte. Doch Malik konnte zur Verteidigung viele Figuren abtauschen und erreichte ein Damenendspiel mit drei gegen vier Bauern an einem Flügel und ungleichfarbigen Läufern, was er ohne größere Schwierigkeiten Remis halten konnte.
Die beste Partie des Kampfes spielte zweifellos Daniel Savchenko, dem am Spitzenbrett mit den schwarzen Steinen eine positionelle Musterpartie gelang. In einem Paulsen-Sizilianer konnte er im Mittelspiel das Läuferpaar erobern, optimierte danach sukzessive seine Figurenstellung und gewann schließlich entscheidendes Material zum Endstand von 17:7 (5½:½).
Für unser Jugendteam geht es im neuen Jahr am 19.01.2020 beim Brühler SK weiter, wo wir uns für die Niederlage im Vorjahr revanchieren wollen.